EM-Chefplaner Palme: Boulevardmedien fördern Krawalle

Die österreichischen Sicherheitsbehörden bereiten sich auf mögliche Krawalle anlässlich des Fußball-Länderspiels Deutschland-Polen am morgigen Sonntag in Klagenfurt vor. Dies sagte Heinz Palme, Chefkoordinator für die Fußball-EM der österreichischen Regierung, im Deutschlandradio Kultur.
Den deutschen und polnischen Boulevardmedien, die sich in den letzten Tagen heftige Auseinandersetzungen geliefert hatten, warf Palme vor, zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen. Damit seien die Grenzen der Vernunft und des Anstands überschritten. Man sei jedoch gut vorbereitet, und er hoffe, dass nichts passieren werde.

Österreich habe sein Sicherheitskonzept an dem von Deutschland bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 ausgerichtet: "Die österreichische Polizei war ja auch stark einbezogen in die Umsetzung der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland, wo man auch Beamte im Einsatz hatte." Man habe die nationalen Hooligan-Dateien ausgewertet und das Schengener Abkommen für die Zeit der Europameisterschaft außer Kraft gesetzt.

Außerdem würden szenekundige Beamte aus den jeweiligen Ländern vor Ort eingesetzt werden. "Man kann zwar nie ganz ausschließen, dass etwas passiert, aber die Vorbereitungen sind in vollem Umfang getroffen."

Insgesamt erwartet der Chefkoordinator, dass etwa 700.000 Gäste während der Fußball-EM Österreich besuchen werden: "Das ist selbst für ein Tourismusland wie Österreich eine Herausforderung."