Ein herrliches Tor, denn der Profi von West Ham United traf den Ball optimal, so dass dieser unhaltbar für den rumänischen Torhüter Ciprian Tatarasanu in den Winkel sauste. Ein Geniestreich, der eine ganz starke Leistung von Payet krönte. Er war der beste Franzose beim EM-Auftakt. Aus dem Mittelfeld kommend, fütterte der im französischen Übersee-Départment La Réunion Geborene, den Angriff um Olivier Giroud und Antoine Griezmann immer wieder mit technisch anspruchsvollen Flanken und Pässen. Griezmann hatte dadurch zwei große Möglichkeiten, köpfte bzw. schoss aber jeweils nur an den Pfosten. Das allerdings erst, nachdem die Anfangsphase überraschend klar von den Rumänen bestimmt wurde.

In der vierten Minute hatte Bogdan Stancu die frühe Führung auf dem Fuß, aber Frankreichs Torwart Hugo Lloris verhinderte mit einem Weltklassereflex den Rückstand. Die Mannschaft von Didier Deschamps wirkte zu diesem Zeitpunkt nervös und fahrig. Was auch kurz nach dem Seitenwechsel zu spüren war, als erneut Stancu frei im Strafraum die bis dahin beste Gelegenheit vergab. Verunsicherung, die noch mehr deutlich wurde, als Stancu bei seinem dritten Versuch an diesem Abend erfolgreich war und mit einem verwandelten Foulelfmeter den zwischenzeitlichen Ausgleich in der 65. Minute erzielt hatte. Vorausgegangen war ein Foulspiel von Patrice Evra an Nicolae Stanciu. Kurz zuvor hatte Giroud nach Zuspiel von Payet per Kopf das 1:0 besorgt, wobei der Torschütze den rumänischen Schlussmann Tatarasanu allerdings beim Rauslaufen regelwidrig behinderte.

Da es beim Gastgeber im Zusammenspiel noch an Harmonie mangelte, musste die individuelle Klasse von Dimitri Payet herhalten, und diese entschied zusammen mit dem nötigen Quäntchen Glück bei seinem Traumschuss letztlich verdient das Eröffnungsspiel zugunsten der Équipe.