Ein Schlagzeuger sucht die besonderen Melodien
Die Songs des schwedischen Musikers Emil Brandqvist sind hell und licht - und seine Melodien sind eingängig wie Volkslieder. Auch als Schlagzeuger kommt für ihn die rhythmische Begleitung erst an zweiter Stelle.
"The Oak Trees. Das ist ein besonderer Ort. Ich lebe jetzt in Göteborg in Schweden, aber ich habe starkes Heimweh nach der Natur, in der ich aufgewachsen bin. Sehr oft ist die Musik von dieser Sehnsucht inspiriert. Die Eichen stehen in Harplinge, wo ich aufwuchs, auf einem Hügel nahe der Kirche. Von dort aus kann man kilometerweit über die Felder bis zum Meer sehen. Mich inspirieren die Gefühle, die die Natur in mir weckt, die Stille, die ich dort finden kann und die Ruhe, die ich im Freien verspüre. Das inspiriert mich sehr stark."
Ein ungewöhnliches Statement für einen Schlagzeuger. Doch der 34-jährige schwedische Musiker Emil Brandqvist gehört nicht zu jenen Drummern, die sich vor allem durch Lautstärke, und heftige Energieausbrüche ausdrücken. Er bevorzugt das leise, melodische, zurückgenommene Spiel auf Trommel und Becken, setzt feine Percussionakzente, liebt ruhige Rhythmen, arbeitet viel mit dem Besen.
Ein ungewöhnliches Statement für einen Schlagzeuger. Doch der 34-jährige schwedische Musiker Emil Brandqvist gehört nicht zu jenen Drummern, die sich vor allem durch Lautstärke, und heftige Energieausbrüche ausdrücken. Er bevorzugt das leise, melodische, zurückgenommene Spiel auf Trommel und Becken, setzt feine Percussionakzente, liebt ruhige Rhythmen, arbeitet viel mit dem Besen.
Dass er sich überhaupt dem Schlagzeug zuwandte ist seinem 18 Jahre älteren Bruder zu verdanken. Der ist ebenfalls ein begeisterter Schlagzeuger und ihm eiferte Emil nach. Er beschloss, selbst Schlagzeuger zu werden und dabei blieb es nicht. Frühzeitig begann er zu auch zu komponieren und wieder spielte das Elternhaus eine entscheidende Rolle:
"Ich habe mich schon lange fürs Komponieren interessiert. Das macht wirklich Spaß und vielleicht habe ich das von meinem Vater übernommen. Er hat ständig am Konzertflügel zu Hause gesessen und komponiert. Als Teenager habe ich jeden Tag bis mittags geschlafen und den ganzen Morgen habe ich ihn gehört, wie er am Klavier saß ... (singt). Ich komponiere auch am Klavier, setze mich hin und probiere ein paar Entwürfe aus. Ich habe zwei kleine Kinder zu Hause. Wenn ich mal ein paar Minuten frei habe und es ruhig ist, dann setze ich mich ans Klavier und wenn die Familie dann ins Bett geht, setze ich mich an mein Keyboard oder meinen Computer, schreibe die Arrangements und arbeite die Liedideen aus, die mir am Klavier spontan eingefallen sind."
Jede Note aufgeschrieben
Obwohl er Schlagzeuger ist, ist Emil Brandqvist vor allem auf der Suche nach überzeugenden Melodien. Erst dann überlegt er sich eine rhythmische Begleitung, denkt über eine Basslinie nach, grübelt über den Arrangements für zum Beispiel das Streichquartett, das er für seine neue CD ins Studio eingeladen hat.
"Mir gefällt der Holzklang der Streichinstrumente und ich wollte diesen Holzklang mit dabei haben. Bei der letzten CD 'Seascapes' gab es Klarinette und Flöten, also auch schon diesen hölzernen Klang. Danach suche ich jedenfalls. Mir gefällt es außerdem, das Trio sozusagen als Mittelpunkt zu haben und mit Arrangements oder Improvisationen rund um unser Spiel herum zu arbeiten. Mir gefällt der Klang der Streicher und der eines Streichquartetts."
"Für mich klingen die Geigen wie Wellen, bevor sie zu Eis werden ... (singt) ... Es sind die Wellen an der Westküste, von der ich komme. Da kann es im August, wenn sich der Winter nähert, sehr stürmisches Wetter geben und dann prallen die Wellen auf die Küste. Und die Geigen verkörpern dieses Meer."
Für das Streichquartett hat Emil Brandqvist jede Note aufgeschrieben. Dagegen lässt er seinen beiden vertrauten Mitspielern, dem finnischen Pianisten Tuomas Turunen und dem Bassisten Max Thornberg viel Freiheit, eigene Ideen mit einzubringen und viel Freiraum für Improvisation. Seine Kompositionen schreibt Emil Brandqvist vor allem im Herbst und in den Wintermonaten.
Hell und licht, lebendig und aufgeweckt
"Ich bin vor allen Dingen in der dunklen Jahreszeit sehr kreativ, im August und im Winter. Im Sommer und im Frühling ziehe ich es vor, Schlagzeug zu spielen. Mich inspiriert die Sehnsucht nach dem Licht des Sommers. Die Musik hilft mir, meine Sehnsucht auszudrücken und durch die Dunkelheit zu kommen. Auf der CD gibt es einen Song namens 'Longing' und der beschreibt meine Sehnsucht nach Natur und Licht und auch danach, dass der Frühling kommt und alles heller wird und sich die Natur von grau in grün verwandelt."
In der Tat ist Emil Brandqvists Musik hell und licht, lebendig und aufgeweckt. Die Melodien sind meistens eingängig wie Volkslieder, lösen sich dann aber in kräftigen Improvisationen auf. Mal gleicht die Musik einem ruhig dahin fließenden Fluss, mal tanzt sie fröhlich. Eines ist Emil Bandqvist auf alle Fälle gelungen: seine Musik lässt lächeln, macht gute Laune, so als ob die Sonne schiene. Perfekt für den Frühling.
In der Tat ist Emil Brandqvists Musik hell und licht, lebendig und aufgeweckt. Die Melodien sind meistens eingängig wie Volkslieder, lösen sich dann aber in kräftigen Improvisationen auf. Mal gleicht die Musik einem ruhig dahin fließenden Fluss, mal tanzt sie fröhlich. Eines ist Emil Bandqvist auf alle Fälle gelungen: seine Musik lässt lächeln, macht gute Laune, so als ob die Sonne schiene. Perfekt für den Frühling.