Emmy Awards 2022

Zehn Preise für "The White Lotus"

Emmy-Preisträger Alexandra Daddario, Mike White, Jake Lacy, Sydney Sweeney and Steve Zahn posieren mit Trophäen.
Das Team von "The White Lotus" durfte sich über zehn Emmys freuen. © picture alliance / Danny Moloshok / Invision / AP / Danny Moloshok
Bei den diesjährigen Emmy Awards waren die Preisträger altbekannt: die Mediensatire "Succession" und die Comedyserie "Ted Lasso". Der größte neue Sieger war die Miniserie "The White Lotus". Mutigere Stoffe hatten ansonsten das Nachsehen.
Die 74. Emmy Awards in Los Angeles hätten für die TV-Branche eine Chance sein können, sich neu auszurichten. Doch am Ende der Verleihung stand fest: Einen klaren Fixpunkt gibt es derzeit nicht, Neues zu würdigen fiel den knapp 20.000 Abstimmenden der Television Academy schwer.

Kein Hauptpreis für "Squid Game"

Stattdessen sind die Preisträger breit gestreut und häufig altbekannt. In den wichtigsten Kategorien des Abends siegten Serien, die schon einmal gewonnen haben: Die schwarzhumorige Medien- und Familiensatire "Succession" gewann wie schon 2020 als bestes Drama, die warmherzige Fußballserie "Ted Lasso" bekam wie 2021 den Emmy als beste Comedy.

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Die wichtigsten Gewinner:

"Ted Lasso" (Comedy), "Succession" (Drama), "The White Lotus" (Miniserie)

Beste Hauptdarsteller: Lee Jung-jae ("Squid Game"), Amanda Seyfried ("The Dropout"), Zendanya ("Euphoria"), Jason Sudeikis ("Ted Lasso"), Jean Smart ("Hacks")

Beste Nebendarsteller: Sheryl Lee Ralph ("Abbott Elementary"), Brett Goldstein ("Ted Lasso"), Jennifer Coolidge ("The White Lotus"), Murray Bertlett ("The White Lotus"), Matthew Macfayden ("Succession"), Julia Garner ("Ozark")

Sie setzten sich gegen neuere und oft mutigere Stoffe durch - beispielsweise hätte mit der düsteren südkoreanischen Gesellschaftskritik "Squid Game" erstmals ein nicht-englischsprachiges Drama gewinnen können. Auch für den Comedy-Quotenhit "Abbott Elementary" über das Leben an einer unterfinanzierten Schule gab es letztlich eher Trostpreise in Drehbuch- und Nebendarsteller-Kategorien.

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Auch drei der vier Hauptdarstellerpreise gingen an Stars, die diese Auszeichnungen für ihre Rollen schon einmal ins Regal stellen durften: Jason Sudeikis in der "Ted Lasso"-Titelrolle als US-Footballtrainer, der ein britisches Team übernimmt, und Jean Smart als alternde Comedienne in "Hacks" hatten auch schon 2021 gewonnen.
Auch Zendaya, mit 26 Jahren immerhin noch eine Newcomerin, hatte schon 2020 als Hauptrolle Rue im schonungslosen Teenage-Drama "Euphoria" gesiegt. Einzig der Südkoreaner Lee Jung-jae in "Squid Game" als bester Drama-Darsteller war eine Überraschung.

"The White Lotus" holt zehn Auszeichnungen

In der zuletzt immer wichtigeren Sparte mit Auszeichnungen für Miniserien und Fernsehfilme war "The White Lotus" der große Abräumer und holte zehn Auszeichnungen - mehr als jedes andere Format in diesem Jahr. Die Urlaubssatire über einen Mord und viele Sonderwünsche von Superreichen in einem Luxusresort auf Hawaii ging unter anderem mit Preisen für die beste Miniserie, die beste Regie und das beste Drehbuch einer Miniserie nach Hause, genauso wie für die besten Nebendarsteller Murray Bartlett und Jennifer Coolidge.

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In vielen weiteren Nebenkategorien gab es die bekannten Sieger: John Oliver siegte zum siebten Mal in Folge für seine Sketch-Nachrichtensendung "Last Week Tonight" als beste Unterhaltungs-Talkshow. Und gegen Dauersieger "Saturday Night Live" konnte die "Black Lady Sketch Show" nichts ausrichten: "SNL" gewann zum sechsten Mal in Folge die erst 2015 eingeführte Kategorie für die beste Unterhaltungs-Sketch-Serie. Insgesamt kommt die seit 1975 laufende Live-Comedy nun laut der Datenbank IMDB auf 87 Emmys bei mehr als 300 Nominierungen.

Politisches Statement von Lizzo

Sängerin und Moderatorin Lizzo gewann den Preis für das beste Competition-Programm und setzte sich gegen den Favoriten "Ru Paul's Drag Race" durch. In ihrer Sendung "Lizzo's Watch out for the Big Grrrls" geht es um 13 übergewichtige Frauen, die darum kämpfen, professionelle Tänzerinnen zu werden.

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"Die Geschichten, die sie mit uns teilen, sind nicht so besonders, sie kriegen nur keine Plattform", sagte Lizzo beim Entgegennehmen ihres Emmys und ergänzte: "Alles, was ich als kleines Mädchen wollte, war in den Medien ein Mädchen wie mich zu sehen. Dick wie ich. Schwarz wie ich. Schön wie ich." Auch diesen Wunsch nach Vielfalt haben die Emmy Awards 2022 nur sehr vereinzelt erfüllt.
(dpa/ahe)
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