"Endstation der Sehnsüchte"
In dem Film der koreanischen Regisseurin Sung-Hyung Cho kehren drei Frauen nach 30 Jahren Gastarbeiter-Dasein in Deutschland in ihre Heimat zurück.
Deutschland 2009; Regie: Sung-Hyung Cho; Darsteller: Yong-Sook & Armin Theis, Chun-Ja & Willi Engelfried, Woo-Za & Ludwig Strauss-Kim; Länge: 99 Minuten
Es ist der neugierige, offene Blick, der die Dokumentarfilme der in Deutschland lebenden Südkoreanerin Sung-Hung Cho ausmacht. In ihren mit zahlreichen Preisen ausgezeichnetem Regiedebüt "Full Metal Village" beobachtet Cho, wie die Bewohner des norddeutschen Dorfes Wacken auf den Einfall von Hard-Core-Musik-Fans reagieren, wie sich die Kuh-Weiden vor deren Haustür für einige Tage im Jahr in eine Rockbühne verwandeln.
Doch nicht der Ausnahmezustand steht hier im Mittelpunkt, vielmehr nutzt die Regisseurin das Ereignis, um die Bewohner des kleinen Dorfes und ihre Verbundenheit mit dem kleinen Stückchen schleswig-holsteinischer Erde zu porträtieren. Auch Chos neuer Film "Endstation der Sehnsüchte" stellt die Frage nach der Heimat. Young-Sook und Armin Theis, Chun-ja und Willi Engelfried, Woo-Za und Ludwig Straus Kim sind drei deutsch-koreanische Ehepaare.
Drei Koreanerinnen, die in den Sechziger-, Siebzigerjahren als Krankenschwestern nach Deutschland kamen, hier heirateten, sich doch nie heimisch fühlten und deshalb im Rentenalter mit ihren deutschen Männern in die Heimat zurückgehen. Dort wohnen sie im sogenannten deutschen Dorf, in typisch deutschen Reihenhäusern mit gepflegtem Vorgärtchen einschließlich Holzbank und Gartenzwerg. Auch wenn man die deutsche Wohnform mitbrachte, merkt man den Männern an, dass sie in einer ihnen völlig fremden Welt leben.
"Endstation der Sehnsüchte" ist ein rein beobachtender Dokumentarfilm. Sung-Hung Cho zeigt die Ehepaare beim Besuch einer buddhistischen Tempelanlage oder bei koreanischen Volkstänzen, doch viel lieber sprechen die Männer von der deutschen Betonmischmaschine, die sie extra eingeflogen haben oder schwärmen von deutscher Wertarbeit. Längst gibt es in dem Dorf auch eine deutsche Bäckerei und Metzgerei. Kommt man der eigenen Heimat in der Ferne näher?
Doch auch die koreanischen Ehefrauen fühlen sich nicht mehr zu Hause, zu lange haben sie im Ausland verbracht, eine andere Sprache gesprochen. Ist Heimat vielleicht nur eine Illusion? Muss das Heimatgefühl mit einem Ort verbunden sein oder lässt es sich auch in der Beziehung finden?
Ganz beiläufig wirft der Film diese Fragen auf und zeigt dabei das Aufeinandertreffen zweier Kulturen, die sich ihrer Andersartigkeit immer bewusster, je näher sie sich näher kennenlernen. Jedenfalls ist das deutsche Dorf in Korea längst eine Touristenattraktion.
Jedes Wochenende ist es von neugierigen koreanischen Familien übervölkert und die deutsch-koreanische Ehe ein beliebtes Fotomotiv. In Wacken lassen die Heavy-Metal-Fans allzu gerne das Ortschild mitgehen, in Korea müssen die Gartenzwerge angekettet werden.
Es ist der neugierige, offene Blick, der die Dokumentarfilme der in Deutschland lebenden Südkoreanerin Sung-Hung Cho ausmacht. In ihren mit zahlreichen Preisen ausgezeichnetem Regiedebüt "Full Metal Village" beobachtet Cho, wie die Bewohner des norddeutschen Dorfes Wacken auf den Einfall von Hard-Core-Musik-Fans reagieren, wie sich die Kuh-Weiden vor deren Haustür für einige Tage im Jahr in eine Rockbühne verwandeln.
Doch nicht der Ausnahmezustand steht hier im Mittelpunkt, vielmehr nutzt die Regisseurin das Ereignis, um die Bewohner des kleinen Dorfes und ihre Verbundenheit mit dem kleinen Stückchen schleswig-holsteinischer Erde zu porträtieren. Auch Chos neuer Film "Endstation der Sehnsüchte" stellt die Frage nach der Heimat. Young-Sook und Armin Theis, Chun-ja und Willi Engelfried, Woo-Za und Ludwig Straus Kim sind drei deutsch-koreanische Ehepaare.
Drei Koreanerinnen, die in den Sechziger-, Siebzigerjahren als Krankenschwestern nach Deutschland kamen, hier heirateten, sich doch nie heimisch fühlten und deshalb im Rentenalter mit ihren deutschen Männern in die Heimat zurückgehen. Dort wohnen sie im sogenannten deutschen Dorf, in typisch deutschen Reihenhäusern mit gepflegtem Vorgärtchen einschließlich Holzbank und Gartenzwerg. Auch wenn man die deutsche Wohnform mitbrachte, merkt man den Männern an, dass sie in einer ihnen völlig fremden Welt leben.
"Endstation der Sehnsüchte" ist ein rein beobachtender Dokumentarfilm. Sung-Hung Cho zeigt die Ehepaare beim Besuch einer buddhistischen Tempelanlage oder bei koreanischen Volkstänzen, doch viel lieber sprechen die Männer von der deutschen Betonmischmaschine, die sie extra eingeflogen haben oder schwärmen von deutscher Wertarbeit. Längst gibt es in dem Dorf auch eine deutsche Bäckerei und Metzgerei. Kommt man der eigenen Heimat in der Ferne näher?
Doch auch die koreanischen Ehefrauen fühlen sich nicht mehr zu Hause, zu lange haben sie im Ausland verbracht, eine andere Sprache gesprochen. Ist Heimat vielleicht nur eine Illusion? Muss das Heimatgefühl mit einem Ort verbunden sein oder lässt es sich auch in der Beziehung finden?
Ganz beiläufig wirft der Film diese Fragen auf und zeigt dabei das Aufeinandertreffen zweier Kulturen, die sich ihrer Andersartigkeit immer bewusster, je näher sie sich näher kennenlernen. Jedenfalls ist das deutsche Dorf in Korea längst eine Touristenattraktion.
Jedes Wochenende ist es von neugierigen koreanischen Familien übervölkert und die deutsch-koreanische Ehe ein beliebtes Fotomotiv. In Wacken lassen die Heavy-Metal-Fans allzu gerne das Ortschild mitgehen, in Korea müssen die Gartenzwerge angekettet werden.