Milliardenverlust bei RWE
RWE verdient kaum noch Geld mit seinen fossilen Kraftwerken und ist deshalb erstmals seit der Nachkriegszeit tief in die roten Zahlen gerutscht. Das Nettoergebnis stürzte auf minus 2,8 Milliarden Euro ab.
Im Vorjahr hatte RWE noch 1,3 Milliarden Euro verdient. Grund für den hohen Verlust waren Abschreibungen in Höhe von 4,8 Milliarden Euro vor allem auf Gas- und Kohlekraftwerke in Europa, die wegen des Booms der erneuerbaren Energien immer seltener am Netz sind.
RWE habe zu lange auf das falsche Pferd gesetzt, sagt Günter Hetzke im Deutschlandradio Kultur. In den letzten Jahren habe man noch Milliarden in den Aus- und Neubau von Gas- und Kohlekraftwerke gesteckt. Den erneuerbaren Energieanteil habe man völlig vernachlässigt, dieser Anteil liegt bei RWE bei sechs Prozent.
RWE-Chef Peter Terium hat 2013 ungeachtet des Gewinneinbruchs in seinem Unternehmen mehr Geld verdient. Die gewährten Zuwendungen, zu denen auch Optionen zählen, stiegen von 3,7 Millionen Euro 2012 auf 4,5 Millionen Euro. Die tatsächlichen Zuflüsse wuchsen von 2,5 auf 3,2 Millionen Euro.
Höheres Gehalt für RWE-Chef
Zu berücksichtigen ist allerdings, dass Terium am 1. Juli 2012 vom gewöhnlichen Vorstandsmitglied zum Vorstandschef aufgestiegen war und damit Anspruch auf ein höheres Gehalt hatte. Für 2014 will der RWE-Vorstand zusammen auf eine halbe Million Euro Vergütung verzichten.
Noch im Februar hat Peter Terium im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks vor Verzögerungen bei der Umgestaltung der Energiewende gewarnt. Die drohende Streichung der Rabatte für energieintensive Unternehmen wäre für die deutsche Wirtschaft nicht zu verkraften.
Kritiker werfen jetzt dem Unternehmen vor, die Wende in das Zeitalter der erneuerbaren Energien mit kleinen, dezentralen Strukturen zu lange verschlafen und stattdessen auf Großkraftwerke gesetzt zu haben. Da die Verschuldung hoch ist, fehle RWE dafür nun die Kraft.
Doch die Energiewende macht nicht nur RWE schwer zu schaffen. Strom aus erneuerbaren Quellen hat seinen Marktanteil deutlich erhöht. Kohlekraftwerke könnten überflüssig werden: Versorger wie RWE sitzen in einer Falle. Die Bundesnetzagentur verpflichtet sie, unter allen Umständen Strom zu liefern, auch wenn dabei Verluste erwachsen. Zugleich bekommen konkurrierende Anbieter hohe, feste Preise für ihren Strom, solange er nur aus erneuerbaren Energien stammt.
Doch die Energiewende macht nicht nur RWE schwer zu schaffen. Strom aus erneuerbaren Quellen hat seinen Marktanteil deutlich erhöht. Kohlekraftwerke könnten überflüssig werden: Versorger wie RWE sitzen in einer Falle. Die Bundesnetzagentur verpflichtet sie, unter allen Umständen Strom zu liefern, auch wenn dabei Verluste erwachsen. Zugleich bekommen konkurrierende Anbieter hohe, feste Preise für ihren Strom, solange er nur aus erneuerbaren Energien stammt.
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