Energieeffizienz

"Keine gerechte Kostenverteilung"

Moderation: Marianne Alweiss · 01.04.2014
Beim Energie-Gipfeltreffen im Kanzleramt werden die Spitzenpolitiker darüber diskutieren, wie die Energiewende bezahlbar bleiben kann. NABU-Experte Ulf Sieberg fordert eine gerechtere Kostenverteilung und mehr Effizienz.
Weniger Subventionen für Energiegewinnung aus Wind, Sonne und Wasser - das sind für den Energieexperten Ulf Sieberg zwar sinnvolle politische Schritte, der Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel gehe aber am eigentlichen Ziel vorbei. "Er ist nicht dafür geeignet, tatsächlich eine gerechte und faire Kostenverteilung zu gewährleisten", sagt der Mitarbeiter der Naturschutzorganisation NABU im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur. Die Kosten würden auf diese Weise nicht gerecht auf die Stromnutzer verteilt werden. Unternehmen, die ihren eigenen Strom produzieren, seien von der Bundesregierung weiterhin privilegiert - "und das ist keine gerechte Kostenverteilung".
20 Milliarden Euro können eingespart werden
Sieberg kritisierte die energiepolitischen Schwerpunkte der Bundesregierung. "Das wirkungsvollste Instrument, um Kosten zu dämpfen, ist die Energieeffizienz." Es müsse mehr wirtschaftliche Anreize geben und eine bessere Beratung. Aktuell existiere ein "Informations- und Beratungsdschungel" im Bereich der Energieeffizienz und bei entsprechenden Dienstleistungsangeboten.
Der Netzausbau müsse reduziert werden, sagt Sieberg. 20 Milliarden Euro ließen sich jährlich beim Umbau der Wege der Energieversorgung einsparen. "Es geht natürlich auch darum, dezentraler zu werden."
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