Fotografin Dombrowski setzt auf die Kraft der Bilder
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Die "Fridays for Future"-Bewegung ist mit Demonstrationen auf die Straße zurückgekehrt. Die Fotografin Barbara Dombrowski war in Hamburg als engagierte Klimaschützerin dabei. Sie widmet sich auch in ihrem fotografischen Werk dem Klimawandel.
Bei den "Fridays for Future"-Demonstrationen waren in deutschen Städten wieder Zehntausende auf den Straßen. In Hamburg sollen es nach Angaben der Veranstalter rund 16.000 Menschen gewesen sein, unter ihnen auch die Fotografin Barbara Dombroswki. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Klimawandel, hat alle Kontinente und viele gefährdete Regionen bereist oder dort gelebt. In Hamburg war sie ohne Kamera, sondern als engagierte Klimaschützerin dabei.
"Es war sehr friedlich", sagt Dombrowski. "Alle haben sich an Abstandsregeln gehalten." Sie habe den Eindruck, dass die jungen Leute eine "unheimliche Kraft" hätten. "Natürlich liegt die Kraft auch in dem Bewusstsein, dass sie das ganze Leben vor sich haben und die Klimakatastrophe im globalen Norden erst so richtig beginnt, sich zu manifestieren."
Breites Klimabündnis
Dombrowski glaubt an ein baldiges Ende des Konsumierens und des Kapitalismus. "Es stellen sich auch alle anderen Bewegungen hinter 'Fridays for Future'", sagt die Fotografin. "Ich habe in meinem Netzwerk Aufrufe von Greenpeace bekommen, vom BUND, von Extinction Rebellion, 350.org, Campact und Scientists for Future." Dass die "Fridays for Future"-Bewegung aus der Mitte der Gesellschaft komme, hält Barbara Dombrowski für die Stärke der Bewegung. "Ich glaube, dass das immer noch am Anfang ist."
Dombrowski hat vor vielen Jahren begonnen, sich in ihren Bildern mit dem Klimawandel auseinanderzusetzen. Damals habe sich noch kaum jemanden dafür interessiert. "Ich hatte mich lange theoretisch damit beschäftigt, wie ich das erzählen möchte und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich keine Klimakatastrophenbilder machen möchte. Die kennen wir aus den Nachrichten, das erreicht uns emotional nicht wirklich."
Bilder an einem Eisberg
Also hat sie sich überlegt, ihre Bilder auf Menschen zu konzentrieren und sich Ausstellungsinstallationen zu widmen. "Das erste Mal war im Amazonas-Regenwald, später war ich in Grönland, wo ich auch Bilder an einen Eisberg gehängt habe." So habe sie auf ganz andere Weise die Aufmerksamkeit auf das Thema Klimawandel lenken können.
"Über die Empathie versuche ich, Menschen für andere Menschen zu interessieren", sagt die Fotografin. Ihre Ausstellungen sind weltweit miteinander verbunden. "Damit zeige ich, alles hängt mit allem zusammen. Wir können nicht auf der einen Seite der Welt etwas tun, ohne dass es Auswirkungen auf entfernte Plätze hat."
Den CO2-Fußabdruck, der während ihrer Arbeit entstanden ist, leugnet sie nicht. Aber daran möchte sie etwas ändern, sagt sie. "Ich werde jetzt beginnen, die europäischen Probleme zu dokumentieren, aber auch die positive Seite, die Ideen, wie man dem begegnen kann." Dafür will sie mehr mit dem Zug reisen.
(mfied)