Michael Praetorius
"Nun bitten wir den heiligen Geist"
Heinrich Schütz
"Die Himmel erzählen die Ehre Gottes" SWV 386
"Ich bin ein rechter Weinstock" SWV 389
"O lieber Herre Gott" SWV 381
Andreas Hammerschmidt
"Ach Herr wie sind meiner Feinde" HaWV 280
"Ich lieg und schlafe" HaWV 281
"Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn" HaWV 449
und anderes
Ensemble Polyharmonique: Trostgesänge des 17. Jahrhunderts
Ölgemälde "Aufbahrung von Prinz Christian von Sachsen-Altenburg" von Johann Weyher, Coburg aus dem Jahr 1663. © Sammlung Schloss- und Spielkartenmuseum Altenburg / Jens Paul Taubert
Mit Musik Trauer lindern

Im Schloss-und Spielkartenmuseum Altenburg läuft eine Ausstellung, die den Umgang von Trauer und Trost der herzoglichen Familie zeigt. In den Räumen erklang Musik von Schütz und Zeitgenossen mit dem Ensemble Polyharmonique. die Epoche und Anlass der Objekte spiegelt.
Wie ging die herzogliche Familie von Sachsen-Altenburg (1603–1672) mit dem Tod um, welches Bild zeichnete sie von den Verstorbenen für die Nachwelt? Das Schloss- und Spielkartenmuseum präsentiert in dieser hochrangigen Sonderausstellung seinen einzigartigen Schatz an authentischen Zeitzeugnissen zu Tod und Trauer, darunter lebensgroße Totenbildnisse, Dokumentationen der Leichenzüge und der Aufbahrung sowie sehr seltene Textilien wie das Sargtuch eines Prinzen.
Es ist das erste Mal, dass die kostbaren und fragilen Objekte, die sonst kaum gezeigt werden können, zusammen ausgestellt werden.
Madrigale gegen die Trauer
Eigentlich verstand man im Frühbarock unter Madrigalen weltlich konnotierte Musik. Motetten waren dem Geistlichen zugeordnen. Und nun eine Mischung mit "Geistlichen Madrigalen"?
In den Werken von Heinrich Schütz, Christoph Bernhard, Johann Vierdanck, Tobias Michael, Johann Hermann Schein, Andreas Hammerschmidt und Michael Praetorius verbinden sich beide Stile miteinander, man sprach von einer "sonderbar anmüthigen Italian Madrigalischen Manier" oder "einer sonderbahren, lieblichen Madrigalischen Art".
Die vier- bis sechsstimmigen, nur durch den Basso Continuo begleiteten Gesänge, die für den gottesdienstlichen Gebrauch bestimmt waren, gehören zu den Kostbarkeiten mitteldeutscher Vokalmusik des 17. Jahrhunderts.
Aufzeichnung vom 20.08.2022 in der Schlosskapelle Altenburg