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Vernetzen statt besetzen
60:00 Minuten
Immer wieder entstehen neue Ensembles, die sich als Opposition zum etablierten Konzertbetrieb verstehen. Dabei bilden sich zunehmend Großformationen heraus, die in beweglicher Form variabler Einheiten agieren.
Seit einigen Jahren ist in der Ensembleszene neuer Musik eine ungewöhnliche Bewegung zu beobachten. Ein jahrzehntelang wirksames Gefüge von Veranstaltungskultur und Aufführungspraxis scheint immer mehr Risse zu bekommen.
Auf der einen Seite gibt es die subventionierten, schwerfälligen Opernhäuser und Orchesterapparate, die es trotz ihrer Konzentration auf das klassische Repertoire nicht immer leicht haben. Auf der anderen Seite stehen die variabel agierenden, meist projektfinanzierten freien Ensembles, die sich vor allem für aktuelle Strömungen interessieren.
Modulare Strukturen
Die Risse deuten darauf hin, dass die ökonomischen Bedingungen der künstlerischen Entwicklung längst nicht mehr genügen. Offenbar ist ein Punkt erreicht, an dem sich die variable Vernetzung gegen die fixe Besetzungen durchzusetzen beginnt.
Gisela Nauck hat diese Tendenz beobachtet und in ihrer Sendung aus dem Jahr 2017 anhand von Beispielen von Ensemblekollektiv, Spiltterorchester und der Ensemble-Gesellschaft beschrieben.