Entfallene Feste 2020: Dresdner Musikfestspiele

Bessere Zeiten - Erinnerungen mit Jan Vogler

Der Cellist hat den Kopf aufgestützt, sein Cello ist neben ihm liegend auf dem Tisch platziert.
Der Cellist Jan Vogler hatte für sein diesjähriges Festival ein abwechslungreiches Programm zusammengestellt. © Jan Vogler / Marco Grob
Moderation: Stefan lang |
Die Dresdner Musikfestspiele sollten auf Hochtouren laufen und fallen nun aus. Inspiration Natur war das Thema. Festspielintendant Jan Vogler hängt zudem in den Staaten fest und wird für den Abend zugeschaltet für gemeinsame Erinnerungen aus 2019.
Wie viel Arbeit steckt in der Planung eines Festivals, wie viel Abstimmung braucht es, wie viel Organisatorisches, bis das Publikum ein Konzert genießen kann. Auch Jan Vogler und sein Team erlebten nun die Erfahrung, dass gute Planung keine Sicherheit ergibt, dass Musik das Publikum erreichen kann. Die "Dresdner Musikfestspiele" können, wie viele andere Musikveranstaltungen, nicht stattfinden.
Das Orchester steht auf einer große Wiese, die von Bäumen gesäumt ist.
Das Dresdner Festspielorchester findet sich eigentlich ein Mal im Jahr - in Dresden.© Dresdner Festspielorchester / Sonja Werner
Auch in diesem Jahr wäre Deutschlandfunk Kultur zu Gast gewesen und hätte Konzerte übertragen. Statt dessen erinnert sich Stefan Lang zusammen mit Nicole Czerwinka, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des Festivals, an das gelungene Vorjahr. Auch Jan Vogler, der Festivalintendant, äußert sich von New York aus. Er wird die Pläne für die hoffentlich nächste Saison vorstellen.

Orchester für die Saison

Das Dresdner Festspielorchester findet sich in jedem Jahr neu für die Konzertveranstaltungen. Die Musiker, die für diese Zeit zusammen kommen, haben sich auf historische Aufführungspraxis spezialisiert haben. Und so spielen sie die groß besetzte französische Romantik, zu der das 1. Cellokonzert von Camille Saint-Saëns zählt, mit Instrumenten aus dieser Zeit. Das Ergebnis: die Musik bekommt eine rauere, aber lebendigere Fasson. Festivalintendant Jan Vogler ist in dieser Aufnahme Solist. Zum ersten Mal war 2019 auch der griechische Dirigent Constantinos Carydis zum Festival eingeladen.

Kleine Besetzung

Auch die Kammermusik ist eine wichtige Komponente im Festspielplan. In kleiner Besetzung können kleine Orte zum Leben erweckt werden, wie der Konzertsaal auf Schloss Wackerbarth, wenige Kilometer von Dresden entfernt. Hierhin war im letzten Jahr das Notos Quartett gereist, um Robert Schumanns Klavierquartett zu spielen.
Vier Musiker stehen mit ihren Instrumenten vor einem petrol-blauen Hintergrund.
Die vier Musiker des Notos Quartetts fanden 2007 zueinander.© Notos Quartett / Uwe Arens
Robert war von seiner Frau Clara inspiriert worden, denn sie hatte kurz zuvor ein Klavierquartett zur Uraufführung gebracht. Robert hatte Feuer für die Besetzung gefangen und schrieb innerhalb von nur fünf Wochen ein eigenes.

Regelmäßiger Gast

Die Sängerin und Dirigentin Barbara Hannigan war auch für dieses Jahr eingeladen. Nun können wir ihre Opernproduktion aus dem Jahr 2019 noch einmal erleben.
Porträt der Sängerin, die sinnierend  in die Ferne schaut.
Seit 2010 dirigiert die Sängerin Barbara Hannigan auch.© Barbara Hannigan / Marco Borggreve
Igor Strawinsky entdecket 1947 im Art Institute von Chicago eine Bilderserie mit dem Titel "The Rake's Progress" ("Der Wüstling"). Die Kupferstiche hatte 200 Jahre zuvor William Hogarth als Satire auf den englischen Frühkapitalismus geschaffen.
Strawinsky wusste sofort: das ist Stoff für eine Oper. Alle Elemente sind zusammengefasst, wie Liebe, Laster, Wahnsinn, Tod und Teufel. Barbara Hannigan leitete im letzten Jahr die Aufführung.

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Aufzeichnung vom 30. Mai 2019 im Dresdner Kulturpalast
Camille Saint-Saëns
Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 a-Moll op. 33

Jan Vogler, Violoncello
Dresdner Festspielorchester
Leitung: Constantinos Carydis


Aufzeichnung vom 2. Juni 2019 im Schloß Wackerbarth
Robert Schumann
Klavierquartett Es-Dur op. 47

Notos Quartett


Aufzeichnung vom 27. Mai2019 im Dresdner Kulturpalast
Igor Strawinsky
A Rake’s Progress – Oper in drei Akten (Ausschnitt)

u.a. mit
Sofie Asplund, Sopran
Marta Swiderska, Mezzosopran
Gyula Rab, Tenor
James Way, Tenor
Ludwig Orchestra
Capella Amsterdam
Leitung: Barbara Hannigan


Aufzeichnung vom 28. Mai 2019 im Dresdner Kulturpalast
Felix Mendelssohn Bartholdy
Konzert für Klavier und Orchester Nrt. 1 g-Moll op. 25

Jan Liesiecki, Klavier
Orpheus Chamber Orchestra

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