Epigenetik

Optimieren Sie Ihre Gene!

Collage mit einem Mann und Messanzeige
Unser Leben beeinflusst direkt unsere Gene. © Imago Images
Biologe Peter Spork im Gespräch mit Julius Stucke und Axel Rahmlow |
Ob wir Stress haben, viel Sport machen oder rauchen: Unser gesamter Lebensstil schreibt sich in unsere Gene ein. Wie gut unsere Gene sind, haben wir also teilweise selbst in der Hand. Und: Wir geben diese Veränderungen vermutlich auch an unsere Kinder weiter.
Können wir selbst unsere Gene designen - und zwar ganz ohne Labor, durch unseren Lebensstil? Der Biologe Peter Spork sagt: Das können und sollten wir. Die Erkenntnisse der Epigenetik zeigen: Fast all unser Handeln, unser Lebensstil, Stresssituationen, Traumata führen zum An- und Ausschalten von Genen, zu Veränderungen im Körper.

Gene an- und auschalten

"Wenn sie morgens eine Runde joggen gehen und sie machen das immer wieder, dann merken sich irgendwann ihre Zellen, dass sie immer wieder gefordert werden", sagt Spork. Dadurch würden die Gene der Zellen dann anders reguliert werden. "Der Text der Gene ändert sich natürlich nicht, aber es sind andere Gene plötzlich aktiv als vor dem Training."
Zwar sind in jeder Zelle gleich viele Gene. Aber eine gut trainierte Muskelzelle braucht andere als eine Muskelzelle, die nie in Anspruch genommen wird. Die Gene können deswegen quasi an- und ausgeschaltet werden.

Sport machen für die Gesundheit seiner Kinder

Unser Leben schreibt sich also in unsere Gene ein, und wir geben dies vermutlich sogar über die Keimbahnen an unsere Kinder und Enkel weiter. Darauf würden jedenfalls erste Forschungsergebnisse hindeuten, sagt Spork. "Was ich im Laufe meines Lebens mir durch meinen Lebensstil erarbeite", kann ich also an meine Kinder weitergeben.
(lk)

Peter Spork ist Biologe, Wissenschaftsjournalist und Autor des in diesem Jahr erscheinen Buches "Gesundheit ist kein Zufall. Wie das Leben unsere Gene prägt: Die neuesten Erkenntnisse der Epigenetik".

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