Frauen sollen höhere Rente erhalten
Frauen erhalten eine wesentlich geringere Rente als Männer. Cornelia Spachtholz vom Verband berufstätiger Mütter fordert ein Umdenken und bezeichnet die Ungleichheit im höheren Alter als "Spiegel unseres Erwerbslebens".
Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung belegt, wie unterschiedlich die Renten von Männern und Frauen in Deutschland ausfallen. Rentnerinnen erhalten noch nicht mal die Hälfte. Kein Wunder, liegt doch das Durchschnittsgehalt im Berufsleben weiblicher Arbeitnehmer bereits deutlich unter dem der männlichen Kollegen.
Cornelia Spachtholz genügt es nicht, die ungleiche Bezahlung zu kritisieren, ihr geht es auch die Diskrepanz zwischen den Altersbezügen. Die Rente sei der "Spiegel unseres Erwerbslebens", sagte die Vorsitzende des Verbands berufstätiger Mütter, der den "Equal Pension Day" initiiert hat. Mit dieser Initiative will Spachtholz vor allem junge Frauen, die jetzt Verträge abschließen und Bedingungen mit ihren Arbeitgebern vereinbaren, animieren, den Blick in die Zukunft richten.
Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ausweiten
Die Verbandsvorsitzende erkennt in den familienbedingten Arbeitsumständen und in den Unterbrechungen der Arbeitszeit vieler Frauen eine Ursache für die ungleichen Altersbezüge. Wer wegen der Kinderbetreuung eine Zeit lang nur in Mini-Jobs und als Teilzeitkraft arbeiten kann, der erhalte auch eine geringere Rente.
Zwar habe die Politik in den vergangenen Jahre Maßnahmen getroffen, um Familien zu erleichtern - etwa mit dem Kita-Aubau - aber noch immer gebe es Nachholbedarf: "Das Elterngeld Plus könnte durchaus optimiert werden." Außerdem müsse es einen generellen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung von 0 bis 14 plus geben.