Erbe des Kunsthändlers Alfred Flechtheim wirft Deutschland Verzögerungen bei der Restitution vor

    Die Bronzebüste "Fernande" von Pablo Picasso
    Die Bronzebüste "Fernande" von Pablo Picasso wird von Experten als NS-Raubkunst eingestuft. © imago / Pond5 Images / LIFE Picture Collection
    Alfred Flechtheim gilt als einer der bedeutendsten deutschen Kunsthändler des 20. Jahrhunderts. Doch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Sammlung des jüdischen Förderers moderner Kunst weit verstreut. Flechtheims Erbe und Großneffe Michael Hulton kritisiert nun im britischen ”Guardian” die deutsche Restitutionspolitik: Nach jahrelangem Kampf stoße er jetzt gegen eine Wand, meinte er - und forderte die bayerische Staatsregierung auf, endlich das gestohlene Eigentum seiner Familie zurückzugegeben. Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen haben nämlich drei Objekte aus dem Besitz Flechtheims ermittelt: Pablo Picassos Bronzeskulptur "Fernande" und zwei Gemälde von Paul Klee. Das Verfahren dazu aber wird durch die geplante Reform zur Rückgabe von NS-Raubkunst verzögert. Hulton ist deshalb laut Guardian "wie andere Nachkommen" der Meinung, dass die Deutschen auf Zeit spielen. Ähnlich äußerte sich der Kunstfahnder Willi Korte im Bayerischen Rundfunk. Er befürchtet, dass es zu einem Stillstand in Sachen Restitution kommen könnte, weil das weitere Verfahren unklar ist.