"Erik Satie: Avant-Dernieres Pensees" von Alexandre Tharaud u.a.
Erik Satie war eine der schillerndsten Figuren im bunten Pariser Musikleben der 1920er-Jahre: Einzelgänger, Kabarettbesucher und Hauskomponist des Rosenkreuzer-Ordens, einflussreicher Musiktheoretiker, Literat und Karikaturist, Erfinder der "Möbelmusik" als Klangtapete und Anhänger populärer Unterhaltungskultur seiner Zeit. Ein vielseitiger, bis heute unterschätzter Komponist.
Der Pianist Alexandre Tharaud, bekannt für feinfühlige Interpretationen des französischen Repertoires, bietet mit seiner CD-Veröffentlichung einen breiten Querschnitt durch die Klavier- und Kammermusik von Erik Satie.
CD der Woche im Radiofeuilleton:
Montag, 9. März 2009 um 15.20 Uhr
Donnerstag, 12. März 2009 um 16.20 Uhr
Samstag, 14. März 2009 um 11.20 Uhr
Es sei viel gelacht worden bei der Produktion, sagt Alexandre Tharaud im sehr informativen Booklet dieser Doppel-CD. Und das hört man den Aufnahmen auch an, besonders bei den kabarettartigen Liedern auf der zweiten CD. Aber auch die ernsten Töne, die sonst bei Satie gerne unterschlagen werden, bringt Tharaud ins Spiel und dunkle Farben, die man bei diesem Komponisten nicht allzu oft zu hören bekommt. Eine Empfehlung für alle, die Satie gut kennen und für alle, die ihn entdecken wollen.
(Carsten Beyer)
Als Mitte der 1980er Jahre das surreale Komponisten-Genie Erik Satie wieder entdeckt wurde, da waren es vor allem die melancholisch-minimalistischen Gnossiennes und Gymnopédies, die in immer neuen Einspielungen auf den Markt kamen und als Hintergrundmusik zu unzähligen Landschaftsaufnahmen in Fernsehproduktionen dienen mussten. Alexandre Tharaud spielt auf dieser Doppel-CD die Stücke sehr rasch und gar nicht, wie von Satie gefordert: "in der Geschwindigkeit einer verfaulenden Birne". Kammermusik und Lieder, von denen Satie einige aufs Papier geworfen hatte, sind zu hören, Burlesken, Liebesschwüre und alberne Wortspielereien, von der Chanteuse Juliette und dem Tenor Jean Delescluse mit dem nötigen Ernst gesungen. Verblüffend, wie überzeugend der weltweit gefeierte Virtuose Tharaud diese Salonstücke zu spielen vermag. Neues von Satie. Unerwartet und gut.
(Andreas Müller)
CD der Woche im Radiofeuilleton:
Montag, 9. März 2009 um 15.20 Uhr
Donnerstag, 12. März 2009 um 16.20 Uhr
Samstag, 14. März 2009 um 11.20 Uhr
Es sei viel gelacht worden bei der Produktion, sagt Alexandre Tharaud im sehr informativen Booklet dieser Doppel-CD. Und das hört man den Aufnahmen auch an, besonders bei den kabarettartigen Liedern auf der zweiten CD. Aber auch die ernsten Töne, die sonst bei Satie gerne unterschlagen werden, bringt Tharaud ins Spiel und dunkle Farben, die man bei diesem Komponisten nicht allzu oft zu hören bekommt. Eine Empfehlung für alle, die Satie gut kennen und für alle, die ihn entdecken wollen.
(Carsten Beyer)
Als Mitte der 1980er Jahre das surreale Komponisten-Genie Erik Satie wieder entdeckt wurde, da waren es vor allem die melancholisch-minimalistischen Gnossiennes und Gymnopédies, die in immer neuen Einspielungen auf den Markt kamen und als Hintergrundmusik zu unzähligen Landschaftsaufnahmen in Fernsehproduktionen dienen mussten. Alexandre Tharaud spielt auf dieser Doppel-CD die Stücke sehr rasch und gar nicht, wie von Satie gefordert: "in der Geschwindigkeit einer verfaulenden Birne". Kammermusik und Lieder, von denen Satie einige aufs Papier geworfen hatte, sind zu hören, Burlesken, Liebesschwüre und alberne Wortspielereien, von der Chanteuse Juliette und dem Tenor Jean Delescluse mit dem nötigen Ernst gesungen. Verblüffend, wie überzeugend der weltweit gefeierte Virtuose Tharaud diese Salonstücke zu spielen vermag. Neues von Satie. Unerwartet und gut.
(Andreas Müller)