In unserer Sendung "Studio 9" haben wir mit Michael Schröter gesprochen. Das Gespräch können Sie hier nachhören. Er ist Initiator und Gründer der "Messie-Akademie" in Gauting.
Bin ich ein Messie?
Leben in Dreck und Gestank: Rund zwei bis zweieinhalb Millionen Menschen sollen in Deutschland vom Messie-Syndrom betroffen sein. Wir beantworten die wichtigsten Fragen im Schnell-Überblick.
Ordnung zu halten, um sich im Altag zurecht zu finden, fällt vielen schwer. Manch einer aber hat so große Probleme mit dieser Ordnung, dass das Ordnung-halten sein Leben durcheinander bringt. Schnell ist dann die Rede, man sei ja ein "Messi". Doch die umgangssprachliche Verwendung täuscht über das Problem, das Messies haben: Ihre Umgebung und die Gegenstände für Gebrauch und Verbrauch im Alltag zu organisieren.
Was genau ist das Messie-Syndrom?
Umgangssprachlich als "Messies" werden Menschen mit Organisationsproblemen bezeichnet - abgleitet vom englischen "mess" für Unordnung. Häufig geht die Erkrankung mit sozialer Inkompetenz und Zwangsstörungen oder einer Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) einher.
Menschen mit einem Messie-Syndrom können sich von nichts trennen und behalten deshalb oft ihre Abfälle, kaputten Möbel und defekten Geräte.
Nach Angaben der "Ersten deutschen Messie-Akademie" sollen zwei bis zweieinhalb Millionen Menschen vom Messie-Syndrom betroffenen sein.
Bin ich selbst ein Messie?
Messie-Expertin Veronika Schröter bietet auf Ihrer Webseite einen Online-Fragebogen an. Schröter betreibt in Freiburg das Institut für Messie-Therapie und in Stuttgart ein Messie-Kompetenz-Zentrum - und ist nicht mit Michael Schröter, dem Gründer der Messie-Akademie in Gauting, verwandt. Sie bietet auch eine umfangreiche Literatur-Liste zum Thema an.
Wie kann das Messie-Syndrom behandelt werden?
Betroffene benötigen professionelle Hilfe. Das Syndrom sollte verhaltenstherapeutisch behandelt werden. Die Caritas bietet betroffenen Familien ein Haushalts-Organisations-Training an.
Der H-TEAM e.V. bietet seit Oktober 2013 das bundesweite Projekt "Messie-Hilfe-Telefon" an. Informationen zu dem Angebot finden Sie hier.
(mcz)