Das Interview mit Ingrid Mössinger hören Sie ab 23.05 Uhr in der Sendung "Fazit".
Chemnitz feiert den Sohn der Stadt
In einer großen Sonderschau zeigen die Kunstsammlungen Chemnitz Werke des Brücke-Künstlers Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938). Einige Arbeiten seien noch nie öffentlich zu sehen gewesen, sagt Generaldirektorin Ingrid Mössinger.
Sie sind in Chemnitz zusammen zur Schule gegangen – die Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff und Erich Heckel. Als Mitte-Zwanzigjährige gründeten sie die Künstlergemeinschaft "Die Brücke".
In einem großangelegten Projekt würdigen die Kunstsammlungen Chemnitz die Maler jetzt nacheinander in drei Einzelausstellungen. Präsentiert werden die Werke der eigenen Sammlung, aber auch viele Arbeiten aus Privatsammlungen, die noch nie zu sehen waren.
"Einen Ausgleich in der Wahrnehmung schaffen"
Den Auftakt macht die Stadt mit einer Schau der Werke Ernst Ludwig Kirchners. Über die Verbindung des Künstlers mit Chemnitz haben wir mit der Generaldirektorin der Kunstsammlungen, Ingrid Mössinger, gesprochen, und wir haben sie gefragt:
Kirchner verbindet mancher vielleicht stärker mit Dresden, Halle, Davos und auch Berlin – welche Rolle spielte Chemnitz, sein Geburtsort, für seine künstlerische Entwicklung?
Die Generaldirektorin der Kunstsammlungen Chemnitz, Ingrid Mössinger, sagte im Deutschlandradio Kultur dazu, dass es bei dem Ausstellungsprojekt durchaus auch darum gehe, "einen Ausgleich" in der Wahrnehmung der Brücke-Künstler zu schaffen.
Wenn die Jugend und frühe Schaffenszeit ausgeblendet würden, wirkten deren Biografien wie "amputierte Lebensläufe". Es sei sicher kein Zufall, dass die wichtigsten Brücke-Künstler aus Chemnitz gekommen seien, wo sie geprägt wurden.