100 Jahre Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Als Musik in das Radio kam

An einem historischen Radio lehnt eine Violine.
Musik war neben Nachrichten und Sportübertragungen der wichtigste Programminhalt, der zu Beginn immer live vor den Mikrophonen gespielt werden musste. © imago images / CSP_mcgill
Moderation: Stefan Lang |
Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin feiert in der nächsten Saison das 100-jährige Bestehen. Mit diesen Konzerten blickt es auf die Rundfunkmusik-Anfänge: Komponisten schufen Werke für das Radio oder richteten sie speziell ein wie Kurt Weills Dreigroschenoper.
Licht aus, Ton an! Einen Vorgeschmack auf die 100. RSB-Saison 2023/2024 bieten zwei Konzerte im Haus des Rundfunks, die Rundfunk-, Musik- und Orchestergeschichte sinnlich erlebbar machen, indem sie Musik präsentieren, die vor fast 100 Jahren speziell für das neue Medium komponiert oder speziell dafür eingerichtet worden ist.

Anpassung an ein neues Medium

Dazu gehören Werke von Hindemith und Weill - zwei Rundfunkpioniere par excellence. Namentlich die Ausschnitte aus der „Dreigroschenoper“ erklingen just in jener Fassung, die Bertolt Brecht 1930 speziell für das Hörmedium mit verbindenden Kommentaren versehen und persönlich eingesprochen hat.
Darüber hinaus erklingt mit Werken von Eisler und Schnittke ausgewählte Musik, weil sie, obwohl später komponiert, das Prinzip des Hörbarmachens von gewöhnlich Sichtbarem ebenfalls verfolgt. Die Ausschnitte aus den beiden seinerzeit so neuen wie experimentellen Filmpartituren bestechen durch ihre außergewöhnliche musikalische Eindrücklichkeit.
Aufzeichnung vom 02.03.2023 im Haus des Rundfunks, Berlin

Kurt Weill
‚Berlin im Licht‘ für Mezzosopran und Orchester
auf einen Text von Bert Brecht
Orchesterfassung von Otto Lindemann

Paul Hindemith
‚Neues vom Tage‘
Ouvertüre mit Konzertschluss

Hanns Eisler
Suite Nr. 2 für Orchester op. 24
aus der Musik zum Film ‚Niemandsland‘

Alfred Schnittke
Suite aus der Musik zum Film ‚Die Glasharmonika‘
Für Orchester bearbeitet von Frank Strobel

Kurt Weill
"Die Dreigroschenoper"
Konzertante Aufführung nach der kritischen Ausgabe von 2000 mit originalen Zwischentexten von Bertolt Brecht

Mr. Peachum - Johannes D. Schendel, Bass
Mrs. Peachum - Hildegard Rützel, Mezzosopran
Polly - Anja Petersen, Sopran
Macheath - Volker Nietzke, Tenor
Tiger Brown - Jonathan E. de la Paz Zaens, Bass
Jenny, Lucy - Katharina Hohlfeld Redmond, Sopran
Veit Schubert, Erzähler

Solisten und Solistinnen des RIAS Kammerchores Berlin
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Frank Strobel

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