Eröffnung des Musikforums Wrocław

Neuer Konzertsaal - pünktlich und preiswert

Der große Saal des Nationalen Musikforums Wrocław
Der große Saal des Nationalen Musikforums Wrocław © Łukasz Rajchert/NFM Wrocław
Nächstes Jahr ist sie Europäische Kulturhauptstadt - die niederschlesische Metropole Wrocław. Schon jetzt wurde das Nationale Musikforum Breslaus eröffnet - mit einem rauschenden Festkonzert. Daraus bringen wir an diesem Abend die wichtigsten Ausschnitte.
Alle großen und kleinen Ensembles des Nationalen Musikforums sind in diesem Eröffnungskonzert vertreten, das Polskie Radio in seinem Kulturprogramm "Dwójka" live übertragen hat: Neben dem Hausorchester, der ehemaligen Lutosławski-Philharmonie, das nun Sinfonieorchester des Nationalen Musikforums heißt, das Barockorchester und das Leopoldinum-Kammerorchester und der hervorragende Chor des Hauses. Alle gemeinsam nehmen sie nun das neue Gebäude am Freiheitsplatz Nummer Eins in Besitz. Das Breslauer Musikforum ist ein weiteres gelungenes Beispiel für den polnischen Bauboom im Konzertsaalbereich - neben den Philharmonien im oberschlesischen Kattowitz und dem westpommerschen Stettin und dem Musikforum Krzysztof Pendereckis im kleinpolnischen Lusławice.
Moderne Architektur trifft hier jeweils auf beste akustische Bedingungen - sowohl Musikerinnen und Musiker schwärmen von der Transparenz und Ausgewogenheit wie auch ihr Publikum. Jetzt zieht Wrocław nach - ohne nennenswerte Verzögerungen und Querelen öffnet hier das Nationale Musikforum, ein großzügiges Gebäude mit vier Konzertsälen, unzähligen Proben- und multipel verwendbaren Räumen. Das Architektenbüro "Kuryłowicz & Associates" hat sich bei der Gestaltung der Fassade wie der Innenräume von Formen und Farben von Musikinstrumenten leiten lassen. Das Äußere erinnert an ein Streichinstrument, das Innere des Foyers an ein Klavier. Für die Akustik zeichnet die renommierte New Yorker Firma "Arup" verantwortlich.
Das musikalische Programm der Eröffnungsfeier bietet Ehrwürdig-Altes, einen allgemeingültigen Bach zu Beginn beispielsweise und Haydns Te Deum in C-Dur, außerdem drei große Namen der polnischen Moderne - Lutosławski, Kilar und Penderecki und - nicht zuletzt - einen Vertreter der jüngeren Gegenwartsmusik - Paweł Mykietyn. Diese Musik ist nicht nur bedeutend und vielfältig, sondern eignet sich in ihrer Mannigfaltigkeit auch sehr gut zur Erforschung der unbekannten Klangwelten des neuen Großen Saales.
Der neue Saal und die Breslauer Musikerinnen und Musiker, Sängerinnen und Sänger - sie werden sich schnell und unkompliziert aneinander gewöhnen. Ihnen dabei zuzuhören ist ein spannendes Abenteuer. Die künstlerischen Leiter des Sinfonieorchesters und des Leopoldinum-Kammerorchesters, Benjamin Shwartz und Hartmut Rohde, und der Erste Konzertmeister Radosław Pujanek erzählen in der Sendung von ihren ersten Erfahrungen mit dem neuen Gebäude.
Nationales Musikforum Wrocław
Aufzeichnung vom 4. September 2015
Ausschnitte aus dem Eröffnungskonzert:
Johann Sebastian Bach
Contrapunctus XIX "Fuga a 3 soggetti" aus der Kunst der Fuge BWV 1080
Krzysztof Penderecki
O gloriosa Virginum
Joseph Haydn
Te Deum C-Dur Hob. XXIIIc:2
Wojciech Kilar
Orawa
Witold Lutosławski
Mi-parti
Paweł Mykietyn
Hommage à Oskar Dawicki (kurze Version)
Sinfonieorchester des Nationalen Musikforums Wrocław
Leitung: Benjamin Shwartz
Chor des Nationalen Musikforums Wrocław
Leitung: Agnieszka Franków-Želazny
Wrocław Barockorchester
Leitung: Jarosław Thiel, Paul McCreesh
Kammerorchester Leopoldinum
Leitung: Hartmut Rohde