Erster direkter Beweis für Gladiatorenkämpfe von Mensch und Tier gefunden

    Kämpfende Gladiatoren. - Ausschnitt aus dem Mosaikfußboden der römischen Villa in Nennig (Saarland)
    Von solchen Gladiatorenkämpfen gab es bisher nur zahlreiche Darstellungen, etwa als antike Mosaike und in Texten. © picture alliance / akg-images / akg-images
    Im Römischen Reich kämpften Gladiatoren nicht nur miteinander sondern auch gegen Tiere. Von solchen Kämpfen gibt es zahlreiche Darstellungen, etwa antike Mosaike und Texte. Handfeste Beweise fehlten jedoch bisher. Jetzt haben irische Wissenschaftler eine männliche Leiche genauer untersucht, die von einem Gladiatoren-Friedhof in der Nähe der englischen Stadt York stammt. Bisswunden am Becken des Mannes stammen demnach von einer Großkatze, sehr wahrscheinlich von einem Löwen. Die Wissenschaftler der Maynooth University in Irland glauben allerdings nicht, dass die Bisswunde tödlich war. Vielmehr weise sie auf das Schleppen einer kampfunfähigen Person durch ein Tier hin. Der Mann war zum Zeitpunkt seines Todes etwa 26 bis 35 Jahre alt war und lebte wohl im 3. Jahrhundert nach Christus, erklärten die Forschenden. Dies sei der erste direkte Beweis für einen Kampf zwischen Mensch und Tier in der römischen Antike. Die Entdeckung veranschauliche auch, dass Gladiatorenspektakel nicht auf die großen Städte des Römischen Reiches beschränkt waren, sondern bis in die entlegensten Provinzen reichten.