"Tröpfcheninfektion ist Infektionsweg Nummer eins"
In einer Madrider Spezialklinik hat sich eine Krankenschwester bei der Behandlung eines Ebola-Patienten mit Ebola-Viren angesteckt. Oft würden Hygienevorschriften in Krankenhäusern nicht genügend beachtet, klagt der Arzt Klaus Dieter Zastrow.
Man erlebe immer wieder, "dass die Hygiene nicht so ganz ernst genommen wird, sei es dass die Einwirkzeit vom Desinfektionsmittel nicht immer eingehalten wird, dass man dann doch mal den Mund-Nasen-Schutz nicht trägt", sagte der Berliner Arzt und Experte für Krankenhaushygiene, Klaus-Dieter Zastrow. Ob dies in der Madrider Klinik der Fall gewesen sei, könne er natürlich nicht sagen, betonte er. Allerdings dürfte ein solcher Fall bei Einhaltung der Schutzmaßnahmen in einer Spezialklinik eigentlich nicht passieren.
Kontaktpersonen auch ohne Symptome isolieren
Es sei "eine blanke Katastrophe", dass die Ebola-infizierte Krankenschwester sich erst nach einer Woche nach Auftreten der Symptome in Behandlung begeben habe. Diese hätte sofort ein Krankenhaus aufsuchen müssen, um zu verhindern, dass weitere Menschen angesteckt würden. Auch regte Zastrow an, Kontaktpersonen der Erkrankten grundsätzlich zu isolieren, wie es etwa der Seuchenalarmplan der deutschen Bundesländer vorsieht.
Tröpfcheninfektion ist Infektionsweg Nummer Eins
Der Hygienearzt beklagte außerdem, dass immer wieder gesagt worden sei, dass eine Ansteckung über die Luft bei Ebola völlig ausgeschlossen sei: "Die Tröpfcheninfektion, die wir ja eigentlich mit Luftweg meinen, die ist natürlich überhaupt gar nicht ausgeschlossen, das ist eigentlich der Infektionsweg Nummer eins."