Erster Raum im Potsdamer Garnisonkirchturm eröffnet

Begleitet von Protesten vor der Garnisonkirche in Potsdam hat die evangelische Kirche die Kapelle im neuen Turm des umstrittenen Gotteshauses eingeweiht. Zu einem Gottesdienst zur Indienstnahme der Nagelkreuzkapelle kamen rund 100 geladene Gäste. Die Kirche sieht in dem Wiederaufbau der einstigen Militärkirche einen wichtigen Ort für Friedensarbeit und Demokratiebildung. Neben Gottesdiensten soll sie als Kultur-, Erinnerungs- und Lernort genutzt werden. Für Kritiker ist der historische Bau ein Symbol des Militarismus und ein Treffpunkt rechtsnationaler Bewegungen in den 1920er und 1930er Jahren. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und 1968 auf Geheiß der DDR-Führung gesprengt. Die Bauarbeiten für den Kirchturm laufen seit Herbst 2017. Das rund 42 Millionen Euro teure Bauprojekt wird zu mehr als der Hälfte aus Bundesmitteln finanziert. Der inzwischen fast 60 Meter hohe Turm soll voraussichtlich im Sommer eröffnet werden.