Erstes Gemeindebarometer

Wie es den Juden in Deutschland geht

10:06 Minuten
Ein Mann mit Kippa steht vor der Neuen Synagoge vor einer Menschenkette. Das Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin hatte zu der Aktion unter dem Motto «Wir stehen an Eurer Seite!» aufgerufen, um ein Zeichen gegen Antisemitismus und Hass zu setzen.
Jüdisches Leben in Deutschland: Eine Umfrage des Zentralrats der Juden will auch Gläubige außerhalb der Gemeinden erreichen. © picture-alliance/dpa/Paul Zinken
Daniel Botmann im Gespräch mit Miron Tenenberg |
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Der Zentralrat der Juden in Deutschland befragt erstmalig Jüdinnen und Juden, wie es ihnen geht. Nicht nur die in Gemeinden, auch nicht-organisierte sollen erreicht werden.
Das jüdische Leben hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Die Aufnahme von vielen ehemals sowjetischen Einwanderinnen und Einwanderern haben die Gemeinden nach der Wende geprägt und stark verändert. Mittlerweile gibt es zudem viele Jüdinnen und Juden, die gar nicht mehr in jüdischen Gemeinden organisiert sind. Zum Beispiel leben Tausende israelische Menschen in Deutschland, die traditionellerweise wenig mit jüdischem Gemeindeleben zu tun haben, weiß Daniel Botmann, Geschäftsführer des Zentralrates der Juden in Deutschland.

Die Dialogbereitschaft ist groß

"Es gibt durchaus Menschen, die überhaupt keinen Kontakt zu einer jüdischen Gemeinde haben. Die sind aber oftmals in irgendeiner anderen Form organisiert, meist in den sozialen Medien und darüber sehen wir, dass wir die Personen erreichen können. Das Spannende ist, dass die Bereitschaft zur Teilnahme an der Umfrage wahnsinnig groß ist."
Das jüdische Narrativ, also die Sichtweise jüdischen Lebens, das Selbstverständnis, der Blick auf die Geschichte ist vielfältiger geworden. Lebensumstände, über die der Zentralrat der Juden in Deutschland nur wenig weiß. Doch das soll sich nun ändern. Das erste Gemeindebarometer der Geschichte des Zentralrats ist vor kurzem veröffentlicht worden. Durch die öffentliche Umfrage möchte das Zentralorgan der Jüdischen Gemeinden die Lebensumstände der einzelnen Jüdinnen und Juden in Deutschland erfassen – und nicht nur der in Gemeinden engagierten Menschen.
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