Angriff auf die "Zitadelle der Demokratie"
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Nachdem das Kapitol in Washington nach einer Pro-Trump-Demonstration gestürmt wurde, ist das Entsetzen groß. Der frühere Korrespondent in Washington, Marcus Pindur, wundert sich, dass das Gebäude so schwach gesichert war.
Nachdem das Kapitol in Washington nach einer Pro-Trump-Demonstration gestürmt wurde, ist das Entsetzen groß. Der frühere Korrespondent in Washington, Marcus Pindur, wundert sich, dass das Gebäude so schwach gesichert war.
Es sei zu spüren, dass viel Gewalt angewendet worden sei, sagt der ehemalige Washington-Korrespondent Marcus Pindur. Scheiben seien eingedrückt worden, um in das Gebäude einzudringen und Polizeisperren durchbrochen.
Er sei verwundert, so Pindur, dass das Kapitol so schwach gesichert gewesen sei: "Die Kundgebung, die zuvor stattgefunden hatte, atmete schon eine Atmosphäre der Wut. Die der Präsident befeuert hat, mit seinen Worten. Er sagte: 'Wir lassen uns diese Wahl nicht stehlen. Sie wollen euch diese Wahl stehlen. Lasst das nicht geschehen. Ihr müsst kraftvoll reagieren‘."
Keine Deeskalation von Trump
Später habe Trump zwar davon gesprochen, dass es nötig sei, den Frieden zu wahren. "Aber da war nichts von Deeskalation zu hören. Das ließ einen sprachlos zurück", sagt Pindur.
Die National Association of Manufacturers, also das Äquivalent zum deutschen BDI, habe dazu aufgerufen, dass Donald Trump noch für die letzten 14 Tage aus seinem Amt entfernt werde. "Das ist schon starker Tobak", so Pindur.
Der designierte Präsident Biden habe das Kapitol als "Zitadelle der Demokratie" bezeichnet, die es gegen Angriffe zu verteidigen gelte, berichtet Pindur: "Und er forderte dann Donald Trump auf, seinen Anhängern zu sagen, sie sollten gefälligst das Kapitol verlassen und das sofort zu tun. Das hat Trump aber nicht getan."
(beb)