"Es steht 1 zu 99"

Der frühere Bundestrainer der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft, Hans Zach, glaubt nicht an einen Sieg der Deutschen im heutigen WM-Halbfinale gegen Russland.
Zach erklärte, die Deutschen hätten nur eine Siegchance von einem Prozent: "Es steht 1 zu 99." Bei einer Weltmeisterschaft habe man die Russen noch nie besiegen können. Er könne sich auch nicht vorstellen, dass dies passieren werde. Die Russen seien besser besetzt, hätten die besseren Einzelspieler. Neben den Schweden sei Russland der Anwärter auf den WM-Titel.

Zach betonte dennoch, die deutschen Kurvencracks seien sehr stark bei dieser Weltmeisterschaft. Es handle sich um ein junges und sehr laufstarkes Team, welches mit dem ersten Spiel gegen die Amerikaner in der Schalke-Arena gut ins Turnier gekommen sei. Hier profitiere die Mannschaft vom Heimvorteil: "Das hat die richtig gepuscht und auf der Welle schwimmen sie weiter."

Einen herausragenden Führungsspieler gibt es bei der Eishockey-Nationalmannschaft nach Ansicht von Zach nicht: Das Ganze sei auf einer Mannschaftsleistung ausgerichtet: "Es zählt nur die Mannschaft." Der Einzelne bringe sich in die Mannschaft ein. Darum sei die Mannschaft auch so erfolgreich, fügte Zach hinzu. Sie habe nur wenige Gegentore bekommen: "Das ist der Schlüssel."

Zach betonte, "Deutschland ist kein Eishockeyland." Fußball sei die Nummer Eins bei uns. Es sei schwierig, noch mehr Zuschauer für den Eishockey-Sport zu begeistern, "weil Eishockey im Fernsehen ( ... ) natürlich schwerer zu verfolgen ist als Fußball".

Zu den Rangeleien nach dem Spiel gegen die Schweiz erklärte Zach, so etwas könne im Eishockey schon vorkommen: "Das ist aber halb so wild."

Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 22.5.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.