"Es war eigentlich eine sehr harmonische Zeit"
Fast 21 Jahre war Rolf Schimpf "Der Alte" in der ZDF-Reihe. An diesem Freitag ist er zum letzten Mal als Hauptkommissar Leo Kress zu sehen. "Ich habe mich in dieser Rolle eigentlich immer wohlgefühlt, sagte Schimpf.
Katrin Heise: "Der Alte". Heute heißt es nun also erst mal Abschied nehmen von Rolf Schimpf als Kommissar Leo Kress. Er hat diese Rolle, sage und schreibe 222 Folgen, mehr als 20 Jahre lang gespielt. Ich grüße ihn nun, guten Tag, Herr Schimpf! "Ihr schafft das jetzt auch ohne mich", das klingt nach einem ruhigen Abschied. Und so viel sei auch verraten, Sie werden nicht im Dienst erschossen, nicht wahr?
Rolf Schimpf: Nein, nein, nein. Ich gehe einfach in Pension, wie das so üblich ist nach soundsoviel Jahren im Alter von 65 Jahren.
Heise: Im Alter von 65, Sie als 83-Jähriger spielen schon lange den 65-Jährigen.
Schimpf: Ja, eben. Und das war der Grund, warum ich auch aufgehört habe, weil das seine Grenzen hat, dass man den Leuten das vormacht.
Heise: Ihr Vorgänger, mit dem die Krimiserie ihren Anfang genommen hatte, nämlich Siegfried Lowitz, sagte später einmal, seine Rolle als Fernsehkommissar "Der Alte" sei ihm ein Gräuel gewesen. Von Ihnen habe ich so was noch nie gehört. Wie stehen Sie zu der Rolle, mögen Sie den Kommissar Leo Kress?
Schimpf: Das kann ich nicht sagen. Ich habe mich in dieser Rolle eigentlich immer wohlgefühlt, ich habe mich auch in der Produktion sehr wohlgefühlt. Ich habe mich mit meinen Kollegen hervorragend verstanden, auch mit dem Produzenten, mit dem Helmut Ringelmann. Es war eigentlich eine sehr harmonische Zeit.
Heise: Wie war das vor mehr als 20 Jahren. Lowitz hatte ja den "Alten" am Anfang geprägt, Sie wurden sicherlich an ihm gemessen. Wie wollten Sie sein, was für eine Figur wollten Sie sein?
Schimpf: Ich wollte so sein, wie ich bin.
Heise: Wie Sie als Privatperson sind?
Schimpf: Genauso ist es.
Heise: Aha.
Schimpf: Ich habe mir vorgestellt, ich bin Kriminalbeamter, und wie würde ich jetzt reagieren, wie würde ich mich benehmen, wie würde ich mit meinen Kollegen umgehen, wie würde ich mit den Verdächtigen umgehen, wie würde ich mich verhalten, wenn ich einen Menschen überführt habe. Das alles entspricht meiner Art, wie ich mit den Menschen umgehen würde.
Heise: Also in ruhiger Art hinter die Kulissen zu blicken versuchen, auch so ein bisschen väterlich?
Schimpf: Wissen Sie, etwas anderes, eine Rolle künstlich sich erspielen, das kann man 21 Jahre nicht durchhalten. Das geht nicht.
Heise: Im realen Leben begegnet man ja hoffentlich nie einem Mordermittler. Haben Sie nach Vorbildern gesucht? Weil ich meine, Sie stellen sich vor, wie ein Kommissar ist, aber waren Sie mal auf einem Kommissariat, haben Sie da richtig nachgeforscht?
Schimpf: Ja, natürlich. Ich habe mich mal 14 Tage lang mitnehmen lassen auf morgendliche Ermittlungen von den Todesermittlern. Und da habe ich eine ganze Menge gehört, gesehen und erschnuppert, wenn man so sagen kann. Wie Sie auch mit Situationen umgehen.
Heise: Über 20 Jahre lang der "Alte", wollten Sie eigentlich nie was anderes spielen?
Schimpf: Ja, ach, wissen Sie, das hängt eigentlich immer ab von dem Buch, was man bekommt, ob die Rolle stimmt, ob die Rolle einen interessiert, was für einen Regisseur man bekommt usw. Das hat mit irgendwelchen Charakterismen von Rollen oder so nichts zu tun.
Heise: Ich habe mal gelesen, dass Sie aber doch auch was vermisst haben an Ihrer Rolle, nämlich ein Privatleben. Sie haben nie eine Frau gehabt, nie ein Privatleben im Film.
Schimpf: Ja, das ist bedauerlich, das liegt einfach an der Sendezeit, die wir haben. Wir haben 58 Minuten gehabt. Andere machen das in anderthalb Stunden, also in 90 Minuten, und die haben natürlich viel mehr Zeit für ihr Privatleben und für ihre Beziehungen.
Heise: Aber da konnten Sie sich auch nicht durchsetzen?
Schimpf: Das ist nicht meine Sache, das ist Sache des Senders. Und das Sendeschema ist eben 58 Minuten und nicht anderthalb Stunden. Der "Tatort" hat es da leichter.
Heise: Der "Alte" wird abgelöst. Heute Abend ermittelt Leo Kress das letzte Mal. Im Radiofeuilleton spreche ich mit dem Schauspieler Rolf Schimpf. "Der Alte", Herr Schimpf, ist ja Kult, obwohl er ja nun wirklich eher betulich daherkommt. Worin liegt Ihrer Meinung nach das Erfolgsrezept?
Schimpf: Eben in den von Ihnen geschilderten Charakterismen, die sich unterscheiden von den anderen. Wir haben im "Alten" also nie große Action-Szenen drin gehabt mit Schießereien, Autojagden usw. Das ist uns vom Publikum eigentlich sehr positiv angerechnet worden.
Heise: Dass man eben nicht immer Krawall will.
Schimpf: Eben. Ohne Krawall. Das war anscheinend wohltuend. Ich bin sehr froh, dass es gepasst hat. Ich kann mich nur freuen darüber.
Heise: Wussten Sie eigentlich, dass der "Alte" im Ausland auch sehr geliebt wird, gerade eben auch deswegen, wegen der Biederkeit, wegen der Bürgerlichkeit?
Schimpf: Ja, ja, also im Ausland sind wir inzwischen in über 100 Ländern vertreten. Zum Beispiel, wenn ich in Salzburg war, wurde ich von Italienern angesprochen, von Franzosen usw.
Heise: Auf der Straße erkannt als der "Alte"?
Schimpf: Ja, ja.
Heise: Als Sie mit der Serie angefangen haben, also vor mehr als 20 Jahren, da war das eine ganz bestimmte Zeit, in die dieser Krimi reinkam. Wie hat sich die Serie, wie hat sich die Figur über die ganzen vielen Jahre verändert?
Schimpf: Ja, sie ist älter geworden.
Heise: Eben nicht, Sie sind ja nicht älter geworden. Sie sind ja immer kurz vor der Pension.
Schimpf: Ja, das ist richtig, das ist richtig. Trotzdem habe ich mich ja verändert in der Zeit. Und das merkt man schon.
Heise: Als Sie anfingen, da war der Freitagskrimi ja auch noch so eine ganze Besonderheit. Wenn man jetzt heutzutage die Fernsehzeitung aufschlägt, dann wimmelt es ja nur so von Krimis, selbst im ZDF freitags jetzt zwei hintereinander. Ist das nicht manchmal ein bisschen viel?
Schimpf: Ja, das ist wirklich wahr. Sagen wir mal, die Krimis haben Konjunktur gehabt. Sie haben Konjunktur entwickelt, sie sind in, und davon haben natürlich sehr viele profitiert. Wenn ich mir anschaue, wie viele Sokos inzwischen es gibt …
Heise: Gucken Sie selber gerne Krimis?
Schimpf: Ich gucke sehr gerne Krimis, ja, doch, ab und zu. Ich möchte ja wissen, was meine Kollegen treiben. Und da habe ich sehr viel erfreuliche Sachen gesehen.
Heise: Was Sie mal gesagt haben, ist, dass Sie zu der Meinung gekommen sind, dass Frauen keine guten Mordkommissare sind.
Schimpf: Na ja, das will ich nicht sagen. Ich will nicht sagen, keine guten. Aber es ist, ich glaube, etwas unwahrscheinlich, dass Frauen in so großer Zahl als Kommissariatsleiterinnen in Mordkommissionen existent sind. Ich glaube, dass es bei der Kriminalpolizei viele, viele Gebiete gibt, in denen Frauen perfekt sind, auch besser als Männer. Wenn Sie zum Beispiel die ganzen Ermittlungen in der Kinderproblematik betrachten, da sind Frauen unter Umständen besser. Also ich kann es mir jedenfalls nicht anders vorstellen. Genau kann ich es Ihnen nicht sagen, aber meiner Meinung nach können da Frauen mindestens genauso gut arbeiten wie Männer. Nur muss es denn immer gleich der Mordkommission …
Heise: Vielleicht ist das ja auch eine Frage der Zeit. Immer mehr weibliche Kommissarinnen so wie es immer mehr weibliche Nachrichtensprecherinnen gab und man sich erst mal dran gewöhnen musste.
Schimpf: Ja, sicher. Ich frage mich ja nur, müssen die weiblichen Kommissarinnen, deren Eignung und Qualität ich ja gar nicht bestreiten will, aber müssen sie denn unbedingt in Mordkommissionen arbeiten? Ich glaube, das ist eher ein Gebiet für Männer, während es viele, viele Gebiete gibt, auf denen Frauen besser sind als wir.
Heise: Hätte nicht eigentlich die Serie "Der Alte" mit Ihnen enden sollen, ich meine, und dann vielleicht was Neues beginnen? Ihr Nachfolger Walter Kreye, der wird es ja nun auch schwer haben.
Schimpf: Wieso schwer?
Heise: Der wird doch an Ihnen gemessen.
Schimpf: Nein. Der wird an sich selber gemessen. Das ist ein vorzüglicher Schauspieler, und er hat eine lange, lange Erfahrung in seinem Beruf. Und ich glaube, die Wahl ist sehr gut.
Heise: Also Sie wollten nicht den "Alten" mit sich selbst abschaffen sozusagen?
Schimpf: Nein, nein. Ich bin froh, dass es weitergeht, dass das Team erhalten bleibt, das vorzüglich ist, und dass die Kollegen im "Alten" arbeiten können.
Heise: Und Sie spielen ab jetzt nur noch Verbrecher?
Schimpf: Mal sehen. Mal sehen, was kommt. Ich weiß es nicht, aber ich würde gerne mal auf der anderen Seite spielen.
Heise: Rolf Schimpf, heute Abend das letzte Mal als der "Alte" zu sehen. Herr Schimpf, ich danke Ihnen für das Gespräch und wünsche alles Gute.
Schimpf: Gern geschehen.
Heise: "Der Alte" beginnt um 20 Uhr 15 im ZDF heute Abend.
Rolf Schimpf: Nein, nein, nein. Ich gehe einfach in Pension, wie das so üblich ist nach soundsoviel Jahren im Alter von 65 Jahren.
Heise: Im Alter von 65, Sie als 83-Jähriger spielen schon lange den 65-Jährigen.
Schimpf: Ja, eben. Und das war der Grund, warum ich auch aufgehört habe, weil das seine Grenzen hat, dass man den Leuten das vormacht.
Heise: Ihr Vorgänger, mit dem die Krimiserie ihren Anfang genommen hatte, nämlich Siegfried Lowitz, sagte später einmal, seine Rolle als Fernsehkommissar "Der Alte" sei ihm ein Gräuel gewesen. Von Ihnen habe ich so was noch nie gehört. Wie stehen Sie zu der Rolle, mögen Sie den Kommissar Leo Kress?
Schimpf: Das kann ich nicht sagen. Ich habe mich in dieser Rolle eigentlich immer wohlgefühlt, ich habe mich auch in der Produktion sehr wohlgefühlt. Ich habe mich mit meinen Kollegen hervorragend verstanden, auch mit dem Produzenten, mit dem Helmut Ringelmann. Es war eigentlich eine sehr harmonische Zeit.
Heise: Wie war das vor mehr als 20 Jahren. Lowitz hatte ja den "Alten" am Anfang geprägt, Sie wurden sicherlich an ihm gemessen. Wie wollten Sie sein, was für eine Figur wollten Sie sein?
Schimpf: Ich wollte so sein, wie ich bin.
Heise: Wie Sie als Privatperson sind?
Schimpf: Genauso ist es.
Heise: Aha.
Schimpf: Ich habe mir vorgestellt, ich bin Kriminalbeamter, und wie würde ich jetzt reagieren, wie würde ich mich benehmen, wie würde ich mit meinen Kollegen umgehen, wie würde ich mit den Verdächtigen umgehen, wie würde ich mich verhalten, wenn ich einen Menschen überführt habe. Das alles entspricht meiner Art, wie ich mit den Menschen umgehen würde.
Heise: Also in ruhiger Art hinter die Kulissen zu blicken versuchen, auch so ein bisschen väterlich?
Schimpf: Wissen Sie, etwas anderes, eine Rolle künstlich sich erspielen, das kann man 21 Jahre nicht durchhalten. Das geht nicht.
Heise: Im realen Leben begegnet man ja hoffentlich nie einem Mordermittler. Haben Sie nach Vorbildern gesucht? Weil ich meine, Sie stellen sich vor, wie ein Kommissar ist, aber waren Sie mal auf einem Kommissariat, haben Sie da richtig nachgeforscht?
Schimpf: Ja, natürlich. Ich habe mich mal 14 Tage lang mitnehmen lassen auf morgendliche Ermittlungen von den Todesermittlern. Und da habe ich eine ganze Menge gehört, gesehen und erschnuppert, wenn man so sagen kann. Wie Sie auch mit Situationen umgehen.
Heise: Über 20 Jahre lang der "Alte", wollten Sie eigentlich nie was anderes spielen?
Schimpf: Ja, ach, wissen Sie, das hängt eigentlich immer ab von dem Buch, was man bekommt, ob die Rolle stimmt, ob die Rolle einen interessiert, was für einen Regisseur man bekommt usw. Das hat mit irgendwelchen Charakterismen von Rollen oder so nichts zu tun.
Heise: Ich habe mal gelesen, dass Sie aber doch auch was vermisst haben an Ihrer Rolle, nämlich ein Privatleben. Sie haben nie eine Frau gehabt, nie ein Privatleben im Film.
Schimpf: Ja, das ist bedauerlich, das liegt einfach an der Sendezeit, die wir haben. Wir haben 58 Minuten gehabt. Andere machen das in anderthalb Stunden, also in 90 Minuten, und die haben natürlich viel mehr Zeit für ihr Privatleben und für ihre Beziehungen.
Heise: Aber da konnten Sie sich auch nicht durchsetzen?
Schimpf: Das ist nicht meine Sache, das ist Sache des Senders. Und das Sendeschema ist eben 58 Minuten und nicht anderthalb Stunden. Der "Tatort" hat es da leichter.
Heise: Der "Alte" wird abgelöst. Heute Abend ermittelt Leo Kress das letzte Mal. Im Radiofeuilleton spreche ich mit dem Schauspieler Rolf Schimpf. "Der Alte", Herr Schimpf, ist ja Kult, obwohl er ja nun wirklich eher betulich daherkommt. Worin liegt Ihrer Meinung nach das Erfolgsrezept?
Schimpf: Eben in den von Ihnen geschilderten Charakterismen, die sich unterscheiden von den anderen. Wir haben im "Alten" also nie große Action-Szenen drin gehabt mit Schießereien, Autojagden usw. Das ist uns vom Publikum eigentlich sehr positiv angerechnet worden.
Heise: Dass man eben nicht immer Krawall will.
Schimpf: Eben. Ohne Krawall. Das war anscheinend wohltuend. Ich bin sehr froh, dass es gepasst hat. Ich kann mich nur freuen darüber.
Heise: Wussten Sie eigentlich, dass der "Alte" im Ausland auch sehr geliebt wird, gerade eben auch deswegen, wegen der Biederkeit, wegen der Bürgerlichkeit?
Schimpf: Ja, ja, also im Ausland sind wir inzwischen in über 100 Ländern vertreten. Zum Beispiel, wenn ich in Salzburg war, wurde ich von Italienern angesprochen, von Franzosen usw.
Heise: Auf der Straße erkannt als der "Alte"?
Schimpf: Ja, ja.
Heise: Als Sie mit der Serie angefangen haben, also vor mehr als 20 Jahren, da war das eine ganz bestimmte Zeit, in die dieser Krimi reinkam. Wie hat sich die Serie, wie hat sich die Figur über die ganzen vielen Jahre verändert?
Schimpf: Ja, sie ist älter geworden.
Heise: Eben nicht, Sie sind ja nicht älter geworden. Sie sind ja immer kurz vor der Pension.
Schimpf: Ja, das ist richtig, das ist richtig. Trotzdem habe ich mich ja verändert in der Zeit. Und das merkt man schon.
Heise: Als Sie anfingen, da war der Freitagskrimi ja auch noch so eine ganze Besonderheit. Wenn man jetzt heutzutage die Fernsehzeitung aufschlägt, dann wimmelt es ja nur so von Krimis, selbst im ZDF freitags jetzt zwei hintereinander. Ist das nicht manchmal ein bisschen viel?
Schimpf: Ja, das ist wirklich wahr. Sagen wir mal, die Krimis haben Konjunktur gehabt. Sie haben Konjunktur entwickelt, sie sind in, und davon haben natürlich sehr viele profitiert. Wenn ich mir anschaue, wie viele Sokos inzwischen es gibt …
Heise: Gucken Sie selber gerne Krimis?
Schimpf: Ich gucke sehr gerne Krimis, ja, doch, ab und zu. Ich möchte ja wissen, was meine Kollegen treiben. Und da habe ich sehr viel erfreuliche Sachen gesehen.
Heise: Was Sie mal gesagt haben, ist, dass Sie zu der Meinung gekommen sind, dass Frauen keine guten Mordkommissare sind.
Schimpf: Na ja, das will ich nicht sagen. Ich will nicht sagen, keine guten. Aber es ist, ich glaube, etwas unwahrscheinlich, dass Frauen in so großer Zahl als Kommissariatsleiterinnen in Mordkommissionen existent sind. Ich glaube, dass es bei der Kriminalpolizei viele, viele Gebiete gibt, in denen Frauen perfekt sind, auch besser als Männer. Wenn Sie zum Beispiel die ganzen Ermittlungen in der Kinderproblematik betrachten, da sind Frauen unter Umständen besser. Also ich kann es mir jedenfalls nicht anders vorstellen. Genau kann ich es Ihnen nicht sagen, aber meiner Meinung nach können da Frauen mindestens genauso gut arbeiten wie Männer. Nur muss es denn immer gleich der Mordkommission …
Heise: Vielleicht ist das ja auch eine Frage der Zeit. Immer mehr weibliche Kommissarinnen so wie es immer mehr weibliche Nachrichtensprecherinnen gab und man sich erst mal dran gewöhnen musste.
Schimpf: Ja, sicher. Ich frage mich ja nur, müssen die weiblichen Kommissarinnen, deren Eignung und Qualität ich ja gar nicht bestreiten will, aber müssen sie denn unbedingt in Mordkommissionen arbeiten? Ich glaube, das ist eher ein Gebiet für Männer, während es viele, viele Gebiete gibt, auf denen Frauen besser sind als wir.
Heise: Hätte nicht eigentlich die Serie "Der Alte" mit Ihnen enden sollen, ich meine, und dann vielleicht was Neues beginnen? Ihr Nachfolger Walter Kreye, der wird es ja nun auch schwer haben.
Schimpf: Wieso schwer?
Heise: Der wird doch an Ihnen gemessen.
Schimpf: Nein. Der wird an sich selber gemessen. Das ist ein vorzüglicher Schauspieler, und er hat eine lange, lange Erfahrung in seinem Beruf. Und ich glaube, die Wahl ist sehr gut.
Heise: Also Sie wollten nicht den "Alten" mit sich selbst abschaffen sozusagen?
Schimpf: Nein, nein. Ich bin froh, dass es weitergeht, dass das Team erhalten bleibt, das vorzüglich ist, und dass die Kollegen im "Alten" arbeiten können.
Heise: Und Sie spielen ab jetzt nur noch Verbrecher?
Schimpf: Mal sehen. Mal sehen, was kommt. Ich weiß es nicht, aber ich würde gerne mal auf der anderen Seite spielen.
Heise: Rolf Schimpf, heute Abend das letzte Mal als der "Alte" zu sehen. Herr Schimpf, ich danke Ihnen für das Gespräch und wünsche alles Gute.
Schimpf: Gern geschehen.
Heise: "Der Alte" beginnt um 20 Uhr 15 im ZDF heute Abend.