Es wird "todbringend" gespart

Nach den Sparbeschlüssen des Hamburger Senats und dem Rücktritt von Schauspielhaus-Intendanten Friedrich Schirmer wirft der Intendant des Deutschen Theaters Berlin, Ulrich Khuon, Hamburgs Ersten Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) Inkompetenz vor.
Der Vorschlag von Ahlhaus, mehrere Häuser von nur einem Intendanten leiten zu lassen, führe sogar zu mehr Kosten, sagte der ehemalige Leiter des Hamburger Thalia Theaters im Deutschlandradio Kultur. Da jedes Theater-Haus ein eigenes Profil brauche, müsste ein neuer übergeordneter Intendant für jedes Schauspiel einen Unterintendanten haben, so Khuon.

Die Nachfolge von Schauspielhaus-Intendant Friedrich Schirmer anzutreten bezeichnete Khuon als "Harakiri". Es sei klischeehaft, dass mit dem Hamburger Schauspielhaus ausgerechnet dem Schwächsten durch die Sparbeschlüsse zusätzlich etwas weggenommen werde: "Ich glaube, es wird sich jemand finden lassen. Ich glaube nicht, dass sich jemand finden lässt, der seriös und verantwortlich die Arbeit auf der Ebene, auf der sie auch von Hamburg selber und von uns allen erwartet wird, fortsetzen kann."

Die Behauptung des Hamburger Kultursenators Reinhard Stuth (CDU), Hamburgs Kultur gehe durch die Einführung der neuen Kulturtaxe als einziger Politikbereich mit mehr Geld aus den Sparbeschlüssen hervor, ist für Khuon irreführend. In dem Bereich der Theater werde "todbringend" gespart: "Und die Kulturtaxe, wenn ich es richtig verstanden habe, gilt zum einen der Eventkultur und zum zweiten dem Tourismus. Und natürlich wird Herr Stuth sagen, das ist Kultur im weiteren Sinne. So definiere ich es allerdings nicht."

Das vollständige Gespräch mit Ulrich Khuon können Sie in unserem Audio-on-Demand-Angebot bis zum 25. Februar 2011 als MP3-Audio nachhören.
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