Ausländer verlassen Südsudan
Im Südsudan eskaliert die Gewalt, zehntausende Menschen sind auf der Flucht, womöglich droht ein Bürgerkrieg. Die Bundeswehr hat nun 55 Deutsche aus dem Land ausgeflogen.
Zuletzt wurden bei einem Angriff auf einen Stützpunkt der Vereinten Nationen im südsudanesischen Bundesstaat Jonglei drei indische Blauhelm-Soldaten getötet. In dem Lager waren Zivilisten, die vor den anhaltenden Kämpfen geflüchtet waren. Im Südsudan brachen am vergangenem Sonntag schwere Kämpfe zwischen rivalisierenden Fraktionen der Armee aus.
Der Südsudan ist der jüngste Staat Afrikas – zweieinhalb Jahre nach der Staatsgründung droht wieder Krieg. Neben Deutschland warnen auch die USA vor einer Eskalation. Die Vereinigten Staaten schickten seit vergangenem Sonntag 45 Militärs in den Südsudan. US-Präsident Barack Obama appellierte an die südsudanesischen Politiker, die Gewalt zu beenden und die Spannungen friedlich und demokratisch zu lösen.
Eine Delegation ostafrikanischer Außenminister reiste in den Südsudan, um in der Krise zu vermitteln. Seit Beginn der Kämpfe in der Hauptstadt Juba vor einer Woche wurden nach Schätzungen etwa 500 Menschen getötet. Fast 35.000 Menschen flüchteten auf die UN-Anwesen in Juba und in der 200 Kilometer nördlich gelegenen Stadt Bor, die am Mittwoch von den Aufständischen überrannt worden war. Es wird befürchtet, dass sich der politische Machtkampf zu einem Bürgerkrieg zwischen den Ethnien der Dinka und der Nuer ausweiten könnte.
dpa/oma