Funkhauskonzert vom 08.05.2023
Live aus Raum Dresden von Deutschlandfunk Kultur
Etta Scollo - Gesang, Gitarre, Rahmentrommel.
Zoé Cartier - Cello, Background Gesang
Daniel Moheit - Akkordeon, Glockenspiel, Toy Piano, Background Gesang
Sizilianische Folklore & Poesie
Sie gilt als Stimme Siziliens: Seit über 40 Jahren steht Etta Scollo mit ihren Liedern auf der Bühne und erzählt von Vergangenheit und Gegenwart ihrer Heimatinsel. Im Funkhaus- Konzert stellt sie die Songs ihres aktuellen Albums „Ora“ vor.
In Catania ist Etta Scollo zur Welt gekommen, Ende der 50er Jahre, als dort noch bittere Armut herrschte. Und auch wenn sie ihre Heimat mit Anfang 20 verlassen hat, Sizilien steckt noch immer in ihrem Kopf. Mittlerweile hat sie zwei Wohnungen: eine in Berlin-Kreuzberg und eine in ihrer Geburtsstadt.
Ein Appell für das Jetzt
Dort, am Fuß des Ätna, sind auch die Songs ihres neuen Albums „Ora“ entstanden. Ora, das heißt auf Deutsch so viel wie „Jetzt“. Dahinter verbirgt sich eine musikalische Reise durch Sizilien vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Gedichte von Nobelpreisträger Salvatore Quasimodo hat Scollo vertont, vom Volksdichter Ignazio Buttitta und der Lyrikerin Mariannina Coffa. Themen wie der Kampf gegen die Mafia werden da genauso angeschnitten wie das Schicksal der Geflüchteten, die in ihren kleinen Booten über das Mittelmeer kommen. Und der Freiheitsdrang der sizilianischen Frauen, die sich nur langsam ihren Platz in der patriarchalen Gesellschaft der Insel sichern konnten.
Die Poesie entfaltet ihre Wirkung
Zusammen mit ihrem Trio hat Etta Scollo die neuen Songs im Funkhaus- Konzert vorgestellt. Sparsam instrumentiert – mit Gitarre, Cello, Akkordeon und Glockenspiel entfaltet die Poesie ihre Wirkung – und die Leidenschaft der Sängerin tut ihr Übriges.