EU-Afrika-Sondergipfel auf Malta

Nachhaltigkeit als Mittel gegen Flucht

Menschen versuchen am 3.2.2015, den Grenzzaun der spanischen Exklave Ceuta in Nordafrika zu überwinden.
Menschen versuchen, den Grenzzaun der spanischen Exklave Ceuta in Nordafrika zu überwinden. © picture-alliance / dpa / Reduan
Maike Röttger im Gespräch mit Anke Schaefer und Christopher Ricke |
Hauptthema des EU-Afrika-Gipfels der europäischen Staats- und Regierungschefs auf Malta ist die Suche nach Lösungen für den anhaltenden Strom von Flüchtlingen aus Afrika. Für Maike Röttger von der Hilfsorganisation Plan International gibt es hier nur eine Antwort: Hilfe zur Selbsthilfe.
Auf Malta kommen die europäischen Staats- und Regierungschefs zum EU-Afrika-Sondergipfel zusammen, um über die Ursachen und Lösungen in der Flüchtlingskrise zu beraten. Dabei geht auch darum, wie man den afrikanischen Ländern selbst helfen und damit Fluchtursachen beheben kann. In Malta soll auch ein Aktionsplan verabschiedet werden, der den Umgang mit dem bereits beschlossenen Afrika-Hilfsfonds der EU in Höhe von 1,8 Milliarden Euro regeln soll.
Der Flucht von Menschen aus Afrika könne man etwa mit dem Prinzip Nachhaltigkeit begegnen, sagte Maike Röttger von der Hilfsorganisation Plan International. Sie vermittelt Kinderpatenschaften:
"Wir versuchen, dort einen Fußabdruck zu hinterlassen. Und die Menschen in die Lage zu versetzen, ihr Leben selber so zu verändern, dass letztlich nach 10-15 Jahren unsere Unterstützung auch nicht mehr nötig ist. Das geht immer nur in Zusammenarbeit mit ihnen. Und es geht auch um die Frage: 'Was braucht Ihr eigentlich, um euer Leben zu verändern?'"
Ein Hauptgrund für das Verlassen der Heimat sei die Suche nach besseren Zukunftschancen für die Kinder, so Röttger:
"Das Thema Bildung und das Thema Gesundheit ist etwas, was ganz, ganz wichtig ist für alle Menschen auf dieser Welt."
Röttger berichtete auch von der Bedeutung der Personalisierung zwischen Pate und Patenkind. Der Pate bekomme dabei auch einen Blick in eine andere Welt und einen Kontakt zu einer Dorfgemeinde:
"Wir sagen immer: 'Eine Patenschaft ist mehr, als nur einen Patenschaftsbeitrag zu überweisen.' Wobei man auch ganz klar sagen muss, dass dieses Geld, diese 28 Euro im Monat, nicht an das Kind oder die Familie gehen, sondern immer in Projekte, die die ganze Gemeinde unterstützen."
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