Der Weg ist frei für den Klimavertrag
Das EU-Parlament hat mit großer Mehrheit für das Pariser Klimaabkommen gestimmt - damit kann der historische Vertrag schon im November in Kraft treten. Wir haben mit dem Ko-Präsidenten des Club of Rome, Ernst-Ulrich von Weizsäcker, über die Entscheidung gesprochen.
Es war die letzte politische Hürde für ein historisches Dokument, nun ist sie genommen: Das Europaparlament in Straßburg hat mit überwältigender Mehrheit für das Pariser Klimaabkommen gestimmt. Damit kann der weltweit erste Vertrag zum Kampf gegen die Erderwärmung im November in Kraft treten. Schon vor der EU hatten die USA und China den Vertrag bereits ratifiziert.
"Früher war es ja immer so, dass die EU die allererste war - und dann waren die Bremser da und haben alles kaputt gemacht", sagt Ernst-Ulrich von Weizsäcker, Co-Präsident des Club of Rome über die Abstimmung im Deutschlandradio Kultur. "Jetzt ist es endlich andersrum - und jetzt funktioniert's."
USA und China haben bereits ratifiziert
Dass die EU erst nach den als Klimasünder bekannten Staaten USA und China zugestimmt habe, dafür hat der Naturwissenschaftler Verständnis: "Die Europäer haben so schlechte Erfahrungen damit gemacht, dass sie die ersten sind und dann die anderen nachher alles blockieren." Insofern sei es vernünftig gewesen, das Verhalten von Amerikanern und Chinesen abzuwarten.
Deren Zustimmung beruht von Weizsäcker zufolge auf dem Interesse beider Länder ihre Beziehungen zu stabilisieren. Hinzu komme, dass die Kohleindustrie in den USA inzwischen zu den Verlierern zähle. Und China wiederum habe gleichzeitig ein "Riesen-Interesse daran, seinem eigenen Volk zu sagen, das Klimaschutz zugleich die Luftqualität in den verschmutzten Städten verbessert."