Euer Herz verzage nicht!
Einfaches Leben in Zelten oder Holzbaracken, lange Essensschlangen, fast drei Stunden Gebet pro Tag - dieses Programm zieht jährlich einige Zehntausend junge Menschen auf einen einsamen Hügel in Burgund. Eine Woche oder länger teilen sie das Leben der ökumenischen Brüdergemeinschaft von Taizé.
Rund hundert Männer aus allen christlichen Konfessionen und Kontinenten führen hier im Herzen Frankreichs ein Leben wie in einem Orden. Begründet wurde die Communauté de Taizé von Frère Roger Schutz vor rund 70 Jahren. Sein Nachfolger ist ein Deutscher: Frère Alois. Heute hat Taizé internationale Strahlkraft. Aus aller Welt kommen junge Leute zu den Jugendtreffen.
Taizé ist für viele ein Sehnsuchtsort - zutiefst spirituell und zutiefst politisch. Ein Ort, wo man seine Wertsachen liegen lässt und sie garantiert wieder bekommt. Ein Ort, an dem Tausende Jugendliche dreimal am Tag in die Kirche strömen, singen und beten – und danach die Klos putzen und den Müll wegschaffen. Ein antitotalitärer Ort, an dem sich junge Menschen auf Augenhöhe begegnen und sich selbst organisieren.
"Der Name "Taizé" ist weltweit bekannt. Die "Gesänge von Taizé" wurden in viele Sprachen übersetzt. Die "Treffen von Taizé" auf dem burgundischen Hügel oder in einer Metropole am Jahresende ziehen Zehntausende Jugendliche aller Nationalitäten an. Taizé fasziniert. Menschen in Kirche und Gesellschaft spüren sein Geheimnis, das Geheimnis seines Erfolgs und seines charismatischen Gründers."
Der Historiker Yves Chiron in seiner Biografie: Frère Roger. Gründer von Taizé.
"Jene Eingebung hat mich seit meiner Jugend wohl nie mehr verlassen: Ein Leben in Gemeinschaft kann ein Zeichen dafür sein, dass Gott Liebe und nur Liebe ist. Allmählich reifte in mir die Überzeugung, dass es darauf ankam, eine Gemeinschaft ins Leben zu rufen, eine Gemeinschaft von Männern, die entschlossen sind, ihr ganzes Leben zu geben, und die versuchen, sich stets zu verstehen und zu versöhnen. Eine Gemeinschaft, in der es im Letzten um die Güte des Herzens und die Einfachheit geht."
Frère Roger in "Gott kann nur lieben”
– Mehr: taize.fr
domradio - Taize domradio - Taizé
Die Gesänge -zum Nachhören und Mitnehmen
Auszug aus der ersten Stunde:
"Viele sagen, ach die Jugend von heute, die wissen sich nicht zu benehmen, die besaufen sich nur noch, das geht gar nicht, ganz grausam. Und hier wird einfach gezeigt, dass es auch ganz anders geht. Dass einfach eine ganz friedvolle Atmosphäre möglich ist mit Jugendlichen."
Michael Müller - als Zivildienstleistender in Taizé.
"Dreimal am Tag die Gewalt der Glocken. Die Glocken fangen an zu läuten, es bleibt alles stehen und liegen. Wir gehen in die Kirche, um dort zu verweilen, um da zu sein. Und wenn ein Jugendlicher nicht kommen würde, dann würde er fehlen. Es ist nicht so, dass das nur für die Liebhaber ist, sondern es ist ein gemeinsamer Akt, aber kein totalitärer, sondern jeder kann sich seinen Platz in der Kirche suchen, jeder kann auch nicht mitsingen, wenn er nicht will, aber es ist doch ein tiefer Moment der Gemeinschaft, ohne dass man sich dabei an den Händen fassen muss oder irgendwas machen muss."
Frère Wolfgang, seit den 70er-Jahren Bruder in Taizé, jener Gemeinschaft im französischen Burgund, die Hunderttausende junger Menschen aus aller Welt anzieht.
"Die jungen Leute kommen hier hin, so wie sie sind: mit ihren Fragen und ihren Zweifeln. Sie denken, christliche Kirchen seien Orte, wo man beurteilt wird, wo es um Normen geht und um einen Glauben, der in diese oder jene Schublade passt. Wenn sie entdecken, dass sie hier über alles reden können, über ihre Situation, so wie sie ist, dann ist das manchmal sehr befreiend."
Frère Emile. Seinen Nachnamen will er nicht nennen. Das finden die Brüder zu bürgerlich.
"Ohne zu zögern, kann ich sagen, dass das eine der größten Freuden ist, die ich persönlich erlebe und die wir als Brüder erleben. Wenn ich von einer Reise oder von einem längeren Aufenthalt zurückkomme, hier wieder in die Kirche komme, sehe, dass die Jugendlichen mit da sind, dass wir alle, Brüder und Jugendliche, gemeinsam in eine Richtung schauen. Das ist ja auch ein Ausdruck: Es gibt in uns allen eine tiefe Erwartung – das ist etwas vom Schönsten, was wir hier erleben dürfen."
Frère Alois, der Prior der Communauté von Taizé und Nachfolger des Gründers: Frère Roger.
taize.fr
Buchtipps:
Yves Chiron
Frère Roger - Gründer von Taizé
Eine Biografie.
2009 Pustet, Regensburg
Frère Roger ist eine der großen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Heute als Vorkämpfer der Ökumene verehrt, gründete er 1940 die Brüdergemeinschaft von Taizé, die heute weltweit bekannt ist und deren Faszination mit der Strahlkraft ihres Gründers nach wie vor verbunden ist. Was er begann, ist heute eine globale Bewegung: die Treffen tausender Jugendlicher sowohl in Taizé als auch in den großen Weltstädten. Der Autor hat in allen einschlägigen Archiven geforscht und zahlreiche Gespräche mit Zeitzeugen geführt. So schärft er bisher unbekannte Details im Porträt von Frère Roger und zeichnet seinen ungewöhnlichen Lebensweg. Nach seinem gewaltsamen Tod 2005 hat die Brüdergemeinschaft von Taizé sein Erbe übernommen.
Taizé - Bilder des Vertrauens
Herausgeber: Communauté de Taizé.
Texte v. Frere Roger u. Frere Alois
2008 Herder, Freiburg
Kurze Texte von Frère Roger und Frère Alois, die alljährlich zehntausende Jugendliche im burgundischen Dorf Taizé und im Alltag zu Hause inspirieren. Bilder vom "Hügel des Vertrauens", auf dem sich Woche für Woche junge Leute aus aller Welt begegnen und im Gebet und Gespräch nahekommen.
Olivier Clement
Taizé - Einen Sinn fürs Leben finden
Mit einem Vorwort von Frère Alois.
Edition Taizé Aktualis. Neuausg.
2006 Herder, Freiburg
Olivier Clement, der in Frankreich weithin bekannte Autor und Theologe, steht für ein zeitgenössisches Suchen nach Lebenstiefe, die sich - wie in Taize - noch nicht verbraucht hat durch institutionelles Reglement und konfessionelle Vereinnahmung. Sein Buch über das Phänomen Taizé mag ein Spiegel sein für die Erfahrungen vieler Taizé-Besucher und ein verlockender Impuls für jene, die sich auf den Weg machen wollen.
Frère Roger
Die Güte des Herzens
Begegnungen der Versöhnung durch die Gemeinschaft von Taizé.
Hrsg. v. Regine Kuntz-Veit
2005 Kreuz-Verlag
Tausende Jugendliche kommen jedes Jahr nach Taizé, um andere Menschen aus der ganzen Welt zu treffen und neue Impulse für ihr Leben zu bekommen. Frère Roger, der Gründer der Lebensgemeinschaft von Taizé, hat sein ganzes Leben dem Frieden und der Versöhnung gewidmet. Im August 2005 wurde er während des Mittagsgebetes von einer offensichtlich geistig verwirrten Frau erstochen. Dieses Buch gibt Antwort auf die dringende Frage: Wie geht es weiter in Taizé? Schon zu Lebzeiten wurde Frère Alois zum Nachfolger von Frère Roger ernannt. Nun gilt es, die Arbeit des Gründers fortzusetzen und neue Perspektiven zu entwickeln. Frère Alois spricht in diesem Buch über die Aufgabe, die nun vor ihm liegt, und welche Visionen er für die Zukunft von Taizé hat.
Das große Werkbuch Taizé
m. DVD-ROM
Erfahrungen aus den Jugendtreffen für Gemeinde und Schule. Mit umfangreichem Bonusmaterial und dem Film "Leben in Taizé" auf DVD-ROM.
Herausgegeben von Leutenegger, Sabine; Liebendörfer, Bernd; Marien, Dorothea u. a. . 2011 Herder, Freiburg
Unerlässlich für alle, die in der Jugendarbeit, in Gemeinde und Schule mit Elementen der Jugendtreffen in Taizé arbeiten: Von Gebeten mit Gesängen aus Taizé über Modelle für Unterricht und "Tage der Stille und Orientierung" bis hin zu ganz praktischen Tipps für die Vorbereitung einer Taizé-Fahrt. Die Anregungen dieses Buches kommen aus der Praxis und lassen in Taizé gemachte Erfahrungen im deutschsprachigen Raum lebendig werden.
Taizé ist für viele ein Sehnsuchtsort - zutiefst spirituell und zutiefst politisch. Ein Ort, wo man seine Wertsachen liegen lässt und sie garantiert wieder bekommt. Ein Ort, an dem Tausende Jugendliche dreimal am Tag in die Kirche strömen, singen und beten – und danach die Klos putzen und den Müll wegschaffen. Ein antitotalitärer Ort, an dem sich junge Menschen auf Augenhöhe begegnen und sich selbst organisieren.
"Der Name "Taizé" ist weltweit bekannt. Die "Gesänge von Taizé" wurden in viele Sprachen übersetzt. Die "Treffen von Taizé" auf dem burgundischen Hügel oder in einer Metropole am Jahresende ziehen Zehntausende Jugendliche aller Nationalitäten an. Taizé fasziniert. Menschen in Kirche und Gesellschaft spüren sein Geheimnis, das Geheimnis seines Erfolgs und seines charismatischen Gründers."
Der Historiker Yves Chiron in seiner Biografie: Frère Roger. Gründer von Taizé.
"Jene Eingebung hat mich seit meiner Jugend wohl nie mehr verlassen: Ein Leben in Gemeinschaft kann ein Zeichen dafür sein, dass Gott Liebe und nur Liebe ist. Allmählich reifte in mir die Überzeugung, dass es darauf ankam, eine Gemeinschaft ins Leben zu rufen, eine Gemeinschaft von Männern, die entschlossen sind, ihr ganzes Leben zu geben, und die versuchen, sich stets zu verstehen und zu versöhnen. Eine Gemeinschaft, in der es im Letzten um die Güte des Herzens und die Einfachheit geht."
Frère Roger in "Gott kann nur lieben”
– Mehr: taize.fr
domradio - Taize domradio - Taizé
Die Gesänge -zum Nachhören und Mitnehmen
Auszug aus der ersten Stunde:
"Viele sagen, ach die Jugend von heute, die wissen sich nicht zu benehmen, die besaufen sich nur noch, das geht gar nicht, ganz grausam. Und hier wird einfach gezeigt, dass es auch ganz anders geht. Dass einfach eine ganz friedvolle Atmosphäre möglich ist mit Jugendlichen."
Michael Müller - als Zivildienstleistender in Taizé.
"Dreimal am Tag die Gewalt der Glocken. Die Glocken fangen an zu läuten, es bleibt alles stehen und liegen. Wir gehen in die Kirche, um dort zu verweilen, um da zu sein. Und wenn ein Jugendlicher nicht kommen würde, dann würde er fehlen. Es ist nicht so, dass das nur für die Liebhaber ist, sondern es ist ein gemeinsamer Akt, aber kein totalitärer, sondern jeder kann sich seinen Platz in der Kirche suchen, jeder kann auch nicht mitsingen, wenn er nicht will, aber es ist doch ein tiefer Moment der Gemeinschaft, ohne dass man sich dabei an den Händen fassen muss oder irgendwas machen muss."
Frère Wolfgang, seit den 70er-Jahren Bruder in Taizé, jener Gemeinschaft im französischen Burgund, die Hunderttausende junger Menschen aus aller Welt anzieht.
"Die jungen Leute kommen hier hin, so wie sie sind: mit ihren Fragen und ihren Zweifeln. Sie denken, christliche Kirchen seien Orte, wo man beurteilt wird, wo es um Normen geht und um einen Glauben, der in diese oder jene Schublade passt. Wenn sie entdecken, dass sie hier über alles reden können, über ihre Situation, so wie sie ist, dann ist das manchmal sehr befreiend."
Frère Emile. Seinen Nachnamen will er nicht nennen. Das finden die Brüder zu bürgerlich.
"Ohne zu zögern, kann ich sagen, dass das eine der größten Freuden ist, die ich persönlich erlebe und die wir als Brüder erleben. Wenn ich von einer Reise oder von einem längeren Aufenthalt zurückkomme, hier wieder in die Kirche komme, sehe, dass die Jugendlichen mit da sind, dass wir alle, Brüder und Jugendliche, gemeinsam in eine Richtung schauen. Das ist ja auch ein Ausdruck: Es gibt in uns allen eine tiefe Erwartung – das ist etwas vom Schönsten, was wir hier erleben dürfen."
Frère Alois, der Prior der Communauté von Taizé und Nachfolger des Gründers: Frère Roger.
taize.fr
Buchtipps:
Yves Chiron
Frère Roger - Gründer von Taizé
Eine Biografie.
2009 Pustet, Regensburg
Frère Roger ist eine der großen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Heute als Vorkämpfer der Ökumene verehrt, gründete er 1940 die Brüdergemeinschaft von Taizé, die heute weltweit bekannt ist und deren Faszination mit der Strahlkraft ihres Gründers nach wie vor verbunden ist. Was er begann, ist heute eine globale Bewegung: die Treffen tausender Jugendlicher sowohl in Taizé als auch in den großen Weltstädten. Der Autor hat in allen einschlägigen Archiven geforscht und zahlreiche Gespräche mit Zeitzeugen geführt. So schärft er bisher unbekannte Details im Porträt von Frère Roger und zeichnet seinen ungewöhnlichen Lebensweg. Nach seinem gewaltsamen Tod 2005 hat die Brüdergemeinschaft von Taizé sein Erbe übernommen.
Taizé - Bilder des Vertrauens
Herausgeber: Communauté de Taizé.
Texte v. Frere Roger u. Frere Alois
2008 Herder, Freiburg
Kurze Texte von Frère Roger und Frère Alois, die alljährlich zehntausende Jugendliche im burgundischen Dorf Taizé und im Alltag zu Hause inspirieren. Bilder vom "Hügel des Vertrauens", auf dem sich Woche für Woche junge Leute aus aller Welt begegnen und im Gebet und Gespräch nahekommen.
Olivier Clement
Taizé - Einen Sinn fürs Leben finden
Mit einem Vorwort von Frère Alois.
Edition Taizé Aktualis. Neuausg.
2006 Herder, Freiburg
Olivier Clement, der in Frankreich weithin bekannte Autor und Theologe, steht für ein zeitgenössisches Suchen nach Lebenstiefe, die sich - wie in Taize - noch nicht verbraucht hat durch institutionelles Reglement und konfessionelle Vereinnahmung. Sein Buch über das Phänomen Taizé mag ein Spiegel sein für die Erfahrungen vieler Taizé-Besucher und ein verlockender Impuls für jene, die sich auf den Weg machen wollen.
Frère Roger
Die Güte des Herzens
Begegnungen der Versöhnung durch die Gemeinschaft von Taizé.
Hrsg. v. Regine Kuntz-Veit
2005 Kreuz-Verlag
Tausende Jugendliche kommen jedes Jahr nach Taizé, um andere Menschen aus der ganzen Welt zu treffen und neue Impulse für ihr Leben zu bekommen. Frère Roger, der Gründer der Lebensgemeinschaft von Taizé, hat sein ganzes Leben dem Frieden und der Versöhnung gewidmet. Im August 2005 wurde er während des Mittagsgebetes von einer offensichtlich geistig verwirrten Frau erstochen. Dieses Buch gibt Antwort auf die dringende Frage: Wie geht es weiter in Taizé? Schon zu Lebzeiten wurde Frère Alois zum Nachfolger von Frère Roger ernannt. Nun gilt es, die Arbeit des Gründers fortzusetzen und neue Perspektiven zu entwickeln. Frère Alois spricht in diesem Buch über die Aufgabe, die nun vor ihm liegt, und welche Visionen er für die Zukunft von Taizé hat.
Das große Werkbuch Taizé
m. DVD-ROM
Erfahrungen aus den Jugendtreffen für Gemeinde und Schule. Mit umfangreichem Bonusmaterial und dem Film "Leben in Taizé" auf DVD-ROM.
Herausgegeben von Leutenegger, Sabine; Liebendörfer, Bernd; Marien, Dorothea u. a. . 2011 Herder, Freiburg
Unerlässlich für alle, die in der Jugendarbeit, in Gemeinde und Schule mit Elementen der Jugendtreffen in Taizé arbeiten: Von Gebeten mit Gesängen aus Taizé über Modelle für Unterricht und "Tage der Stille und Orientierung" bis hin zu ganz praktischen Tipps für die Vorbereitung einer Taizé-Fahrt. Die Anregungen dieses Buches kommen aus der Praxis und lassen in Taizé gemachte Erfahrungen im deutschsprachigen Raum lebendig werden.
Auszug aus dem Manuskript - Ende der dritten Stunde
Bruder Emile haben Sie Angst, dass, wenn jene Generationen nachwachsen, die womöglich gar nicht mehr getauft sind, die noch nie eine Kirche von innen gesehen haben, dass es dann womöglich hier oben auf dem Hügel und bei ihren Jugendtreffen in europäischen Großstädten sehr leer wird.
"Was mich seit einigen Jahren besonders berührt, vor allem bei Menschen aus Deutschland, aber auch aus Frankreich, den Niederlanden oder England, dass viele, die hierhin kommen, sehr wenig über Religion und über das Christentum wissen. Viele kommen ja hierhin, weil Freunde ihnen Taizé empfohlen haben. Die kommen nicht nur aus christlichen Familien. Alles ist für sie neu. Wir müssen also sehr sorgsam sein, wenn wir über Gott und über den Glauben sprechen. Wir gehen manchmal davon aus, dass sie uns verstehen, aber wahrscheinlich verstehen sie nichts. Das ist zugleich eine Gefahr und eine Chance. Ich persönlich sehe mehr die Chance als die Gefahr. Es ist doch wunderbar, dass Leute das Vertrauen haben, hierhin zu kommen, obwohl sie kaum etwas übers Christentum wissen. Und das sind keine Einzelfälle, das sind Tausende pro Jahr. Einfach weil sie Freunden vertrauen. Sie sehen, dass Freunde aus Taizé zurückkommen und sich verändert haben. Dann fragen sie: Was ist passiert? Und der Freund sagt: Ich kann das nicht mit Worten erklären. Aber komm mit und schau es Dir an. In der vergangenen Woche war eine Gruppe aus Hamburg hier. Die sagten, zuletzt seien sie mit 17 Leuten in Taizé gewesen, diesmal mit 77. Und ich bin sicher: Diese Gruppe bestand nicht nur aus bekennenden Christen. Viele von ihnen waren einfach nur offen. Sie kommen zu unserem Gebet, haben aber keinen Bezug zu den Evangelien. Das bedeutet: Wir müssen lernen in einer Weise zu sprechen, zu der viele einen Zugang haben. Und das ist eine gute Sache."
Menschen, denen er empfiehlt, nicht nach Taizé zu kommen:
"Gut, wir müssen realistisch sein. Es funktioniert dann, wenn Menschen bereit sind, das mit zu erleben, was hier passiert: In Taizé geht es um das Gebet und die gemeinsame Suche. Das ist die einzige Bedingung, die wir haben. Wir sagen: Du kannst hier hin kommen, so wie Du bist, aber Du musst mitmachen wollen. Einige sind vielleicht in einer Lebensphase, in der sie dazu nicht in der Lage sind. Dann ist es besser, nicht hierhin zu kommen. Aber es ist nur ein kleiner Schritt weg von der Indifferenz. Das erleben wir jede Woche, dass jemand denkt: Das ist nichts für mich. Und nach drei Tagen ist die gleiche Person eine halbe Stunde früher in der Kirche, also bevor es eigentlich los geht. Das ist nicht zu erklären. Es zeigt, dass Menschen die scheinbar sehr verschlossen sind, durchaus manchmal einen Sinn für Gott haben, der nur geweckt werden muss."
Frère Alois:
"Ja, die Gebete prägen. Aber wir sind hier keine geistlichen Meister, die hier irgendwelche ganz großartigen Erfahrungen vormachen und an alle austeilen, die kommen. Sondern wir sind arme Gläubige, die versuchen, Tag für Tag ihr Vertrauen in Gott zu setzen, und die keine besondere Methode haben für das Gebet. Sondern wir lesen die Bibel, hören. Hören – im Gebet wollen wir hören. Und auch ganz einfach da sein. Deshalb gibt es immer die Zeit der Stille, wo wir das Wort, das wir gehört haben, nachklingen lassen in uns und wo wir einfach auch mit unserem Dasein beten. Das Gebet fängt ja nicht erst an, wenn wir eine tolle mystische Erfahrung haben. Oder wenn wir tolle Ideen haben. Sondern das Gebet fängt schon an, wenn wir einfach da sind mit unserem Leib. Wenn wir uns hinknien, das ist schon eine Sprache, die Gott versteht, schon bevor wir etwas formulieren, schon bevor wir Gedanken sammeln können, sind wir schon vor Gott da. Und seine Gegenwart prägt uns. Also es ist mehr so, dass wir uns als Arme sehen, was den Glauben angeht, aber die vor Gott da sein wollen, die an Gott festhalten, an seiner Gegenwart festhalten."
"Was mich seit einigen Jahren besonders berührt, vor allem bei Menschen aus Deutschland, aber auch aus Frankreich, den Niederlanden oder England, dass viele, die hierhin kommen, sehr wenig über Religion und über das Christentum wissen. Viele kommen ja hierhin, weil Freunde ihnen Taizé empfohlen haben. Die kommen nicht nur aus christlichen Familien. Alles ist für sie neu. Wir müssen also sehr sorgsam sein, wenn wir über Gott und über den Glauben sprechen. Wir gehen manchmal davon aus, dass sie uns verstehen, aber wahrscheinlich verstehen sie nichts. Das ist zugleich eine Gefahr und eine Chance. Ich persönlich sehe mehr die Chance als die Gefahr. Es ist doch wunderbar, dass Leute das Vertrauen haben, hierhin zu kommen, obwohl sie kaum etwas übers Christentum wissen. Und das sind keine Einzelfälle, das sind Tausende pro Jahr. Einfach weil sie Freunden vertrauen. Sie sehen, dass Freunde aus Taizé zurückkommen und sich verändert haben. Dann fragen sie: Was ist passiert? Und der Freund sagt: Ich kann das nicht mit Worten erklären. Aber komm mit und schau es Dir an. In der vergangenen Woche war eine Gruppe aus Hamburg hier. Die sagten, zuletzt seien sie mit 17 Leuten in Taizé gewesen, diesmal mit 77. Und ich bin sicher: Diese Gruppe bestand nicht nur aus bekennenden Christen. Viele von ihnen waren einfach nur offen. Sie kommen zu unserem Gebet, haben aber keinen Bezug zu den Evangelien. Das bedeutet: Wir müssen lernen in einer Weise zu sprechen, zu der viele einen Zugang haben. Und das ist eine gute Sache."
Menschen, denen er empfiehlt, nicht nach Taizé zu kommen:
"Gut, wir müssen realistisch sein. Es funktioniert dann, wenn Menschen bereit sind, das mit zu erleben, was hier passiert: In Taizé geht es um das Gebet und die gemeinsame Suche. Das ist die einzige Bedingung, die wir haben. Wir sagen: Du kannst hier hin kommen, so wie Du bist, aber Du musst mitmachen wollen. Einige sind vielleicht in einer Lebensphase, in der sie dazu nicht in der Lage sind. Dann ist es besser, nicht hierhin zu kommen. Aber es ist nur ein kleiner Schritt weg von der Indifferenz. Das erleben wir jede Woche, dass jemand denkt: Das ist nichts für mich. Und nach drei Tagen ist die gleiche Person eine halbe Stunde früher in der Kirche, also bevor es eigentlich los geht. Das ist nicht zu erklären. Es zeigt, dass Menschen die scheinbar sehr verschlossen sind, durchaus manchmal einen Sinn für Gott haben, der nur geweckt werden muss."
Frère Alois:
"Ja, die Gebete prägen. Aber wir sind hier keine geistlichen Meister, die hier irgendwelche ganz großartigen Erfahrungen vormachen und an alle austeilen, die kommen. Sondern wir sind arme Gläubige, die versuchen, Tag für Tag ihr Vertrauen in Gott zu setzen, und die keine besondere Methode haben für das Gebet. Sondern wir lesen die Bibel, hören. Hören – im Gebet wollen wir hören. Und auch ganz einfach da sein. Deshalb gibt es immer die Zeit der Stille, wo wir das Wort, das wir gehört haben, nachklingen lassen in uns und wo wir einfach auch mit unserem Dasein beten. Das Gebet fängt ja nicht erst an, wenn wir eine tolle mystische Erfahrung haben. Oder wenn wir tolle Ideen haben. Sondern das Gebet fängt schon an, wenn wir einfach da sind mit unserem Leib. Wenn wir uns hinknien, das ist schon eine Sprache, die Gott versteht, schon bevor wir etwas formulieren, schon bevor wir Gedanken sammeln können, sind wir schon vor Gott da. Und seine Gegenwart prägt uns. Also es ist mehr so, dass wir uns als Arme sehen, was den Glauben angeht, aber die vor Gott da sein wollen, die an Gott festhalten, an seiner Gegenwart festhalten."
Anderer Dienst im Ausland in Taizé
Der Dienstleistende ist einer von vielen jungen Erwachsenen aus allen Teilen der Erde, die – ohne ein ausdrückliches Eigenleben als Gruppe zu führen – für längere Zeit in Taizé mitleben, mit der Bereitschaft, die Jugendtreffen mitzutragen und dem Wunsch, die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten der Lebensgestaltung (Lebensentscheidung) besser zu erkennen.