Europa teilt sich Afrika auf
Wem gehört Afrika? Diese Frage wurde Anfang der 80er-Jahre des 19. Jahrhunderts in ganz Europa diskutiert - und niemand wäre auch nur im Traum auf den Gedanken gekommen zu sagen: Afrika gehört den Afrikanern.
Nein - ein regelrechter Wettlauf um Afrika hatte begonnen: Belgien, Frankreich und Portugal etwa stritten sich ums Kongobecken, Portugal verbündete sich dabei mit Großbritannien, das seinerseits Ägypten besetzt hatte, Ägypten wiederum beherrschte den Sudan und Teile Somalias, gehörte aber nominell zum Osmanischen Reich; Frankreich besetzte - außer dem Kongobecken auch Tunesien und Guinea, Italien nahm Teile Eritreas in Besitz; Deutschland erklärte sich zynisch zur Schutzmacht von Togo, Kamerun und Südwestafrika.
Ordnung musste her - und Leopold II. von Belgien wurde die treibende Kraft. Und brachte Frankreich und Deutschland zur Überzeugung, dass ein gemeinsames Handeln in Afrika in ihrem Interesse sei. So lud Reichskanzler Otto von Bismarck zur Berliner Afrika-Konferenz: Vom 15. November 1884 bis zum 26. Februar 1885 saßen Abgesandte aus 14 Staaten zusammen - und teilten Afrika unter sich auf. Großbritannien, Frankreich, Spanien, Portugal, Belgien und Italien waren vertreten, Österreich/Ungarn, die Niederlande, Italien, Dänemark, Schweden/Norwegen sowie Russland, das Osmanische Reich, die USA.
Geprägt von der damals in Europa allgegenwärtigen Rassenideologie sprach man nach außen hin davon, den Afrikanern Humanität und zivilisatorischen Fortschritt zu bringen, hinter den Kulissen wurde knallhart über die Aufteilung der immensen Reichtümer Afrikas verhandelt - und über den entsprechenden politischen Einfluss. Am Ende wurde im Reichskanzlerpalais in der Berliner Wilhelmstraße die sogenannte Kongoakte unterzeichnet.
Dabei wurde das Kongobecken, das rohstoffreichste Gebiet Afrikas, praktisch zum Privatbesitz Leopolds II. Den 14 Unterzeichnerstaaten wurde Handelsfreiheit im gesamten mittleren Afrika zuerkannt, festgelegt wurde, dass eine Kolonie nur von einem Land erworben werden durfte, das sie auch tatsächlich in Besitz nahm. In der Folge nahm der Wettlauf um Afrika an Tempo noch zu, innerhalb weniger Jahre war Afrika südlich der Sahara aufgeteilt – in Territorien mit willkürlich gezogenen Grenzen. Auch Deutschland wurde damit zur Kolonialmacht: in den Gebieten der heutigen Staaten Namibia, Togo, Kamerun, Tansania, Burundi und Ruanda.
Der Widerstand war groß - und wurde ohne Rücksicht auf Verluste niedergeschlagen. Mindestens 400.000 Menschen starben dabei - dennoch wird die deutsche Kolonialgeschichte noch heute als vergleichsweise harmlos angesehen - ein wirkliche Aufarbeitung dieser Vergangenheit fand noch nicht statt.
Ordnung musste her - und Leopold II. von Belgien wurde die treibende Kraft. Und brachte Frankreich und Deutschland zur Überzeugung, dass ein gemeinsames Handeln in Afrika in ihrem Interesse sei. So lud Reichskanzler Otto von Bismarck zur Berliner Afrika-Konferenz: Vom 15. November 1884 bis zum 26. Februar 1885 saßen Abgesandte aus 14 Staaten zusammen - und teilten Afrika unter sich auf. Großbritannien, Frankreich, Spanien, Portugal, Belgien und Italien waren vertreten, Österreich/Ungarn, die Niederlande, Italien, Dänemark, Schweden/Norwegen sowie Russland, das Osmanische Reich, die USA.
Geprägt von der damals in Europa allgegenwärtigen Rassenideologie sprach man nach außen hin davon, den Afrikanern Humanität und zivilisatorischen Fortschritt zu bringen, hinter den Kulissen wurde knallhart über die Aufteilung der immensen Reichtümer Afrikas verhandelt - und über den entsprechenden politischen Einfluss. Am Ende wurde im Reichskanzlerpalais in der Berliner Wilhelmstraße die sogenannte Kongoakte unterzeichnet.
Dabei wurde das Kongobecken, das rohstoffreichste Gebiet Afrikas, praktisch zum Privatbesitz Leopolds II. Den 14 Unterzeichnerstaaten wurde Handelsfreiheit im gesamten mittleren Afrika zuerkannt, festgelegt wurde, dass eine Kolonie nur von einem Land erworben werden durfte, das sie auch tatsächlich in Besitz nahm. In der Folge nahm der Wettlauf um Afrika an Tempo noch zu, innerhalb weniger Jahre war Afrika südlich der Sahara aufgeteilt – in Territorien mit willkürlich gezogenen Grenzen. Auch Deutschland wurde damit zur Kolonialmacht: in den Gebieten der heutigen Staaten Namibia, Togo, Kamerun, Tansania, Burundi und Ruanda.
Der Widerstand war groß - und wurde ohne Rücksicht auf Verluste niedergeschlagen. Mindestens 400.000 Menschen starben dabei - dennoch wird die deutsche Kolonialgeschichte noch heute als vergleichsweise harmlos angesehen - ein wirkliche Aufarbeitung dieser Vergangenheit fand noch nicht statt.