Europäische Union

Der "Green Deal" als Job-Motor

06:26 Minuten
Die neue EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hält eine Rede vor dem EU-Parlament in Straßburg.
Ursula von der Leyen stellt ihren Green Deal vor. © picture alliance/Philipp von Ditfurth/dpa
Caroline Fetscher im Gespräch mit Korbinian Frenzel |
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Der von Ursula von der Leyen verkündete "Green Deal" für die EU ist nach Einschätzung der Publizistin Caroline Fetscher visionär: "Hier ist eine große Hochzeit geplant, nämlich zwischen Ökologie und Ökonomie."
EU-Kommission und EU-Parlament beraten am Mittwoch über den "Green Deal", eines der wichtigsten Projekte der neuen EU-Kommission unter Ursula von der Leyen. Es zielt auf den Umbau der europäischen Wirtschaft, so dass 2050 "Klimaneutralität" erreicht werden kann.

Der "Green Deal" als "New Deal"

Nach Einschätzung der Journalistin und früheren Greenpeace-Mitarbeiterin Caroline Fetscher ist diese Verkündung ein aussichtsreicher Start: "Mit der Absicht beginnt doch alles. Ich sage: Wer keine Visionen hat, muss zum Arzt gehen. Hier ist wenigstens eine Vision drin, wie sich etwas entwickeln soll. Im Grunde ist doch hier eine große Hochzeit geplant, nämlich zwischen Ökologie und Ökonomie."
Für die Publizistin ist dieses Konzept mit "irrsinnig viel Optimismus" verbunden. Hinzu komme eine klare Perspektive über den Klimaeffekt hinaus: Die Verbindung dieses Umbaus mit Jobs.
Der Name "Green Deal" beinhalte ja die Verbindung zum "New Deal", in dessen Fokus der Umbau der Wirtschaft stand mit dem klaren Ziel, Beschäftigung zu schaffen. "Es geht um den Aspekt, dass in all diesen neuen Technologien nicht einfach nur Fantasie von irgendwelchen Grünen steckt, sondern dass es wahnsinnig viele konstruktive neue Jobs beinhaltet, die weder etwas vergiften noch verpesten oder irgendwelche Langzeitrisiken wie etwa nukleare Strahlung beinhalten."

Innovationen setzen sich oft nicht von allein durch

Sehr klar votiert Caroline Fetscher dafür, aktiv für Veränderungen einzutreten. Sie widersprach damit Aussagen von FDP-Chef Christian Lindner, dass Innovationen sich schon von allein durchsetzen. Dies sei "neoliberaler Zynismus". Es brauche nun konstruktiven Optimismus.
(sru)
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