Probiert's mal mit Gelassenheit
Aggressive Kampfradler gegen rücksichtslose PKW-Fahrer - auf Großstadtstraßen ist die Koexistenz zwischen Fahrrad und Auto oft alles andere als friedlich. Klaus Kandt rät allen Seiten zu mehr Gelassenheit: In der Großstadt werde es halt manchmal eng.
Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt ist begeisterter Radrennfahrer. Im Dauerkonflikt Autofahrer gegen Radler auf den Straßen der Hauptstadt plädiert er am Europäischen Tag des Fahrrads für mehr Gelassenheit und gegenseitige Rücksichtnahme.
"Wenn es voll ist in der Stadt, ist es für die Autofahrer, übrigens auch für die Radfahrer, eng", sagt Kandt. Zum Beispiel am Alexanderplatz:
"Da rauscht richtig der Radverkehr auch durch. Und da hilft im Grunde nur auch ein bisschen Gelassenheit. Vielleicht auch mal vom Gas zu gehen oder auch mal nicht ganz so kräftig in die Pedale zu treten. Es hilft auch passive Sicherheit: dass man erkenntlich ist, helle Kleidung anhat, vielleicht bei Dunkelheit wirklich auch nur beleuchtet fährt und vor allem auch Rücksichtnahme. Das ist eben auch eine Mentalitätsfrage."
Der Berliner Polizeipräsident begrüßt, dass Radfahren immer beliebter werde. Überall in der Stadt steige der Verkehr, aber beim Radverkehr sei der Anstieg überproportional: "Die E-Bikes sind sehr stark im Kommen, sind aber unter dem Gesichtspunkt der Unfallhäufigkeit bisher völlig unauffällig."