"Europa braucht einen Geist, aus dem es leben kann"
2018 wird Europäisches Kulturerbejahr. Das soll die Europäer an ihre gemeinsamen kulturellen Wurzeln erinnern. "Ich glaube, dann kann man den ganzen Nationalismen wirklich viel entgegenhalten", sagt Matthias Wemhoff, Vorsitzender des Nationalen Programmbeirats.
"Sharing Heritage" - das ist das Motto des Europäischen Kulturerbejahrs, das für 2018 ausgerufen wurde und dessen Projektphase jetzt starten soll.
Das Jahr solle deutlich machen, wie vernetzt und verflochten Europas Kulturen seien, sagte der Vorsitzende des Nationalen Programmbeirats, der Mittelalterarchäologe Matthias Wemhoff im Deutschlandradio Kultur. "Das kann man gar nicht abgrenzen. Also, es ist wahnsinnig schwer, da so etwas wie eine nationale Leitkultur zu definieren."
Wider den Geist des Nationalismus
Damit könne man auch "den ganzen Nationalismen" viel entgegenhalten, so der Direktor der Berliner Museums für Vor- und Frühgeschichte weiter. Insofern sei das Kulturerbejahr aktueller denn je: "Europa braucht ja einen Geist, aus dem es leben kann."
Im Rahmen des Kulturerbejahres bereite man beispielsweise ein Projekt vor, das die Erkenntnisse der letzten Jahre in der deutschen Archäologie zusammenführen solle:
"Da werden wir eine große Ausstellung hier in Belrin machen. aber wir werden auchgleichzeitig in den Bundesländern, an den Fundorten präsent sein und deutlich machen - das Ganze läuft unter dem Titel 'Bewegte Zeiten' -, dass wir eigentlich ständig im Austausch stehen. Es wandern Menschen, es wandern Dinge, es wandern Sachen und das ist das große Thema, was wir aufzeigen, quer durch alle Jahrtausende."
Private und öffentliche Institutionen können sich beteiligen
Am Montag hatten Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und die Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz und brandenburgische Kulturministerin, Martina Münch (SPD), in Berlin öffentliche und private Institutionen dazu aufgerufen, sich mit eigenen Projekten am Kulturerbejahr zu beteiligen.