Findet das Super-Teleskop Leben im All?
Das "European Extremely Large Telescope" ist ein Projekt der Superlative. Sein größter Spiegel wird gut viermal größer sein als bisher verwendete. Die Kosten: schon in der ersten Bauphase eine Milliarde Euro. Aber vielleicht finden Forscher damit doch bewohnte Planeten?
Im April 2017 haben Forscher eine kleine Sensation vermeldet. Sie hatten den Exoplaneten LHS 1140b entdeckt, also einen planetenartigen Himmelskörper außerhalb unseres Sonnensystems - und er soll der Erde ähnlich sein. Das Problem: LHS 1140b ist gut 40 Lichtjahre von der Erde entfernt. Ein Lichtjahr sind knapp zehn Billionen Kilometer. Um mehr über ihn zu erfahren - und über andere Himmelskörper natürlich auch -, bräuchte man stärkere Teleskope.
Das bislang größte Teleskop wird zur Zeit in Chile gebaut, 16 Staaten beteiligen sich daran, auch Deutschland. Das "European Extremely Large Telescope" (E-ELT) soll fünf Spiegel erhalten, der größte davon soll einen Durchmesser von 39 Metern haben - gut viermal größer als die Spiegel, die die derzeitig größten Teleskope haben.
Die Entdeckung von verschiedenen Exoplaneten sei vielleicht die wichtigste Entwicklung der Astronomie in den vergangenen Jahren gewesen, sagt Ewine Fleur van Dishoeck, Astronomin aus den Niederlanden. "Mit dem E-ELT können wir ihre Atmosphären vermessen und herausfinden, woraus sie bestehen."