Hören Sie hier außerdem das Interview mit dem Journalisten Elmar Kraushaar zum Thema ESC und Weltpolitik.
Lernen von Conchita Wurst
Der Ukraine-Konflikt wird auch beim Eurovision Song Contest spürbar: Die beiden Sängerinnen aus Russland wurden im Halbfinale ausgebuht, die ukrainische Kandidatin widmete ihren Auftritt den Menschen auf dem Maidan. Dass man aber auch auf eine ganz andere Art politisch am Wettbewerb teilnehmen kann, zeigt die österreichische Kunstfigur Conchita Wurst.
Optisch ist der Travestiekünstler mit dem bürgerlichen Namen Tom Neuwirth wohl der auffälligste Kandidat beim diesjährigen Eurovision Songcontest in Kopenhagen. Mit der Ballade "Rise Like A Phoenix" hat er es ins Finale geschafft. Er hat aber auch viele Kritiker und Feinde.
In den sozialen Netzwerken gab es schwulenfeindliche Angriffe gegen ihn. Doch ihn ficht das nicht an: Die Vorwürfe auf der Anti-Conchita-Facebook-Seite sind seiner Ansicht nach eher "demaskierend in ihrer Intoleranz", sagte er. Vor allem in Weissrussland hatte es nach der Nominierung von Wurst viele gehässige Kommentare gegeben, aber auch aus Österreich kämen viele kritische Stimmen. Der Künstler will trotzdem auf die Neugier der Menschen vertrauen.
Der 59. Eurovision Song Contest findet am Samstag in Kopenhagen statt. Insgesamt 37 Länder singen um den Titel. Im vergangenen Jahr gewann in Malmö die Dänin Emmelie de Forest.
mla mit dpa