Programmtipp: Jörg Taszman rezensiert "Everything Will Be Fine" von Wim Wenders in der Sendung "Fazit" ab 23.05 Uhr in Deutschlandradio Kultur.
"Einem Menschen in die Seele schauen"
Wie geht ein Mensch mit der Schuld um, ein Kind getötet zu haben? Um diese Frage kreist "Every Thing Will Be Fine", der neue Film von Wim Wenders. Kurz vor der Premiere war der Regisseur zum Gespräch in unserem Berlinale-Studio.
Auf der Berlinale feiert der neue Film von Wim Wenders Premiere. "Everything Will Be Fine", der in Kanada gedreht wurde, erzählt von einem Schriftsteller, der im Winter ein Kind überfährt - und künftig mit dieser Schuld leben muss. Wenders verfolgt für zwölf Jahre die Lebenswege der Beteiligten und führt sie immer wieder zusammen. Dass der Film über eine so lange Zeitspanne funktioniert, liegt auch am Drehbuch des jungen norwegischen Autors Bjørn Olaf Johannessen, sagte Wenders im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur: "Das Drehbuch hat eine intelligente Art, Zeit zu erzählen, Sprünge zu machen, und das, was dazwischen war, auszulassen."
Wim Wenders über 3D: "Diesen beiden Augen entgeht nichts"
Gedreht wurde "Every Thing Will Be Fine" in 3D-Technik. "Dieses neue Medium kann auf eine andere Art auf den Grund schauen", sagte Wenders. "Diesen beiden Augen entgeht nichts, die sehen deutlicher und klarer einem Menschen in die Seele." Mit der 3D-Bildsprache könne er die Innerlichkeit seines Protagonisten zeigen - auch wenn dieser sonst sehr verschlossen sei: "Die Menschen sind auf andere Art und Weise in den Räumen und wir als Zuschauer sind auf andere Weise bei ihnen."
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