Ewiger Kampf um Gerechtigkeit
Als kargen Mittelalter-Western in Frankreich hat Arnaud de Pallières den deutschen Klassiker "Michael Kohlhaas" fürs Kino inszeniert. Der Däne Mads Mikkelsen erweist sich darin als Idealbesetzung - in der Rolle des stoischen Titelhelden, der unerbittlich für sein Recht kämpft.
Kleists "Michael Kohlhaas" verlegt der französische Arnaud de Pallières nach Frankreich ins 16. Jahrhundert. Dort in den Cevennen im Süden Frankreichs verlangt schon die raue Natur viel von den Bewohnern ab. Wenn dann noch brutale Söldner und eine gierige, adelige Oberschicht die Bewohner ausbeuten und terrorisieren, erscheint Michael Kohlhaas als archaischer Robin Hood wie die natürliche Antwort auf Ungerechtigkeit. Gnadenlos und dogmatisch bekämpft er das ihm wiederfahrende Unrecht.
So wurde der Pferdehändler von einem Verwalter des neuen Barons gezwungen, zwei seiner Pferde als Pfand für eine neue Passierscheinregelung zu hinterlassen. Als er sie später abholen will, befinden sie sich in einem jämmerlichen Zustand. Kohlhaas klagt erfolglos, als seine Frau ihm helfen will, wird sie brutal geschlagen und verstirbt an ihren Wunden. Michael Kohlhaas will Rache. Mit einer kleinen Armee bestehend aus Rechtlosen und Aussteigern, kämpft er bis zum bitteren Ende.
So wurde der Pferdehändler von einem Verwalter des neuen Barons gezwungen, zwei seiner Pferde als Pfand für eine neue Passierscheinregelung zu hinterlassen. Als er sie später abholen will, befinden sie sich in einem jämmerlichen Zustand. Kohlhaas klagt erfolglos, als seine Frau ihm helfen will, wird sie brutal geschlagen und verstirbt an ihren Wunden. Michael Kohlhaas will Rache. Mit einer kleinen Armee bestehend aus Rechtlosen und Aussteigern, kämpft er bis zum bitteren Ende.
Komplex, nachhaltig, undogmatisch
Der Film verfügt über eine rohe Kraft, überzeugt als karger Mittelalter-Western und thematisiert soziale Ungerechtigkeit und den ewigen Kampf zwischen Arm und Reich. Das ist ebenso komplex wie nachhaltig und dabei dennoch nie einseitig dogmatisch.
Ein stoischer Mads Mikkelsen erweist sich als Idealbesetzung, beeindruckend ist auch die ganz junge Französin Mélusine Mayance (schon als kleines Mädchen genial in Francois Ozons "Ricky") als seine Tochter. Gerade die Vater-Tochter-Beziehung bildet das emotionale Zentrum dieser überzeugenden Adaption eines deutschen Klassikers. Im deutschen Feuilleton ist man irritiert, wie frei diese französische Adaption mit dem dem Text von Kleist umgeht. In Frankreich dagegen gab es von den großen einflussreichen Tageszeitungen wie "Le Monde" gute Kritiken und immerhin kamen auch 100 000 Zuschauer in die Kinos.
Ein stoischer Mads Mikkelsen erweist sich als Idealbesetzung, beeindruckend ist auch die ganz junge Französin Mélusine Mayance (schon als kleines Mädchen genial in Francois Ozons "Ricky") als seine Tochter. Gerade die Vater-Tochter-Beziehung bildet das emotionale Zentrum dieser überzeugenden Adaption eines deutschen Klassikers. Im deutschen Feuilleton ist man irritiert, wie frei diese französische Adaption mit dem dem Text von Kleist umgeht. In Frankreich dagegen gab es von den großen einflussreichen Tageszeitungen wie "Le Monde" gute Kritiken und immerhin kamen auch 100 000 Zuschauer in die Kinos.
Deutschland, Frankreich 2013 - Regie: Arnaud de Pallières, Darsteller: Mads Mikkelsen, David Kross, Bruno Ganz, David Bennent, Mélusine Mayance, Paul Bartel - 112 Minuten