Expertengremium bekräftigt Kritik an "zum Teil antisemitischen" Filmen bei documenta
Die Vorsitzende der von den documenta-Gesellschaftern eingesetzten Experten-Kommission, Nicole Deitelhoff, bekräftigt ihre Kritik an "zum Teil antisemitischen Filmen" auf der Weltkunstschau. "Es ist unerträglich, dass die jüdische Gemeinde aushalten musste, dass diese Filme weiter gezeigt wurden und werden", sagte Deitelhoff der "Welt am Sonntag". Die propalästinensischen und israelfeindlichen Propagandafilme laufen in Kassel in der Reihe "Tokyo Reels Film Festival". Die Experten-Kommission sei sich einig, dass die Filme “zum Teil als antisemitisch einzustufen sind", so Deitelhoff. Kunstfreiheit sei ein sehr hohes, im Grundgesetz verankertes Gut: "Sie erreicht aber ihre Grenzen, wenn andere Grundrechte oder die Menschenwürde systematisch verletzt werden." Das sei bei den genannten Filmen der Fall, so Deitelhoff. Sie hetzten gegen Israel und riefen sogar zum Terror auf. Eine mobilisierende Wirkung, etwa auf Jugendliche, könne man nicht ausschließen, fügte die Politikwissenschaftlerin hinzu. Bei der documenta gebe es beim Thema Nahost-Konflikt eine Einseitigkeit gegen Israel.