Das deutsche Stonehenge
Auch Deutschland hat ein Stonehenge. Die Externsteine im Teutoburger Wald faszinieren auch Astronomen wie Burkard Steinrücken − und das nicht zur heutigen Wintersonnenwende.
Heute ist Sonnenwende. Im englischen Amesbury sind die Hotels mal wieder gut gebucht. Denn Amesbury liegt in direkter Nachbarschaft der Welterbestätte Stonehenge. Der rätselhafte Steinkreis ist an die 5000 Jahre alt, offenbar ein prähistorisches Observatorium und übt eine geradezu magnetische Wirkung auf Menschen aus aller Welt aus.
Deutschland hat sein eigenes "Stonehenge": Die Externsteine im Teutoburger Wald. Auch hier könnten frühzeitliche Astronomen am Werk gewesen sein: Das kreisrunde Loch in einer Höhenkammer diente mutmaßlich als Beobachtungspunkt.
Steine, die Rätsel aufgeben
Burkard Steinrücken, Leiter der Westfälischen Volkssternwarte in Recklinghausen, ist schon allein beruflich an solchen Stätten interessiert. Während Stonehenge bereits gut erforscht sei, gebe die Stätte im Teutoburger Wald noch einige Fragen auf - etwa nach dem Alter oder dem Zweck.
"Tatsache aber ist: Diese Ausrichtung auf die Sommersonnenwende ist hochpräzise, und das lässt die Vermutung nahe liegend erscheinen, dass die Erbauer dieser Erscheinung tatsächlich auch Bezug genommen haben auf dieses besondere Ereignis im Sonnenjahr."
Steinrücken hat sich aber auch - passendes Thema zur Weihnachtszeit - mit dem Stern von Bethlehem beschäftigt und hält Vorträge über dieses überlieferte astronomische Phänomen am Sternenhimmel.
Was steckt hinter dem Stern?
"Das ist eine Diskussion, die seit langem geführt wird: Verbirgt sich dahinter tatsächlich ein Himmelsereignis? Oder ist das nur eine Metapher, um die Heilsgeschichte Jesu Christi in den Vordergrund zu heben." Es gebe verschiedene Möglichkeiten, welches Phänomen hinter dem berühmten Stern stecken könnte: etwa eine Sternenexplosion, ein besonderer Komet oder eine spezielle Planetenkonstellation. Letzteres gelte als sehr wahrscheinlich. "Denn man darf nicht vergessen: Die Weisen aus dem Morgenland, wahrscheinlich babylonische Sternenkundler, haben dieses Ereignis gedeutet."