F.C. Delius: Undogmatische linke Tradition des Rotbuch-Verlages wird verraten
Der Mitbegründer des Rotbuch-Verlages, Friedrich Christian Delius, sieht die DDR-kritische Tradition des Verlages "verraten" durch den Verkauf an die ostdeutsche Eulenspiegel-Verlagsgruppe.
Rotbuch habe von Anfang an eine undogmatische linke Haltung eingenommen und habe weder mit Moskau noch Mao noch der RAF sympathisiert. "Wenn jemand wenig Dreck am Stecken hat, ist es die Tradition des Rotbuch-Verlages", sagte der Autor. Ostblock-Dissidenten und DDR-Autoren wie Heiner Müller oder Thomas Brasch seien nur zu Rotbuch gekommen, weil der Verlag im Gegensatz zu Luchterhand und Suhrkamp keine Kompromisse mit der DDR gemacht habe, so Delius.
Es sei empörend, wenn nun durch die Übernahme Autoren wie Herta Müller im selbem Verlag erschienen wie Egon Krenz oder ehemalige Stasioffiziere, die die DDR noch im Nachhinein verherrlichten. Über den Grund des Verkaufs sei er nicht informiert: "Ich habe nur einen nichts sagenden Brief aus Hamburg erhalten", sagte Delius.
Er bedaure es, dass der ehemals selbst verwaltete Kollektivverlag überhaupt 1993 an die Europäische Verlagsanstalt in Hamburg verkauft worden sei. "Man hätte damals sagen sollen: Okay, das waren 15 gute Jahre und fünf schwierige. Jetzt machen wir den Laden dicht und geben den Autoren die Rechte zurück", so Delius weiter.
Es sei empörend, wenn nun durch die Übernahme Autoren wie Herta Müller im selbem Verlag erschienen wie Egon Krenz oder ehemalige Stasioffiziere, die die DDR noch im Nachhinein verherrlichten. Über den Grund des Verkaufs sei er nicht informiert: "Ich habe nur einen nichts sagenden Brief aus Hamburg erhalten", sagte Delius.
Er bedaure es, dass der ehemals selbst verwaltete Kollektivverlag überhaupt 1993 an die Europäische Verlagsanstalt in Hamburg verkauft worden sei. "Man hätte damals sagen sollen: Okay, das waren 15 gute Jahre und fünf schwierige. Jetzt machen wir den Laden dicht und geben den Autoren die Rechte zurück", so Delius weiter.