Männliche Eifersucht im 21. Jahrhundert
"Fado" erzählt die Geschichte einer scheiternden Beziehung. Fabian will seine Ex-Freundin Doro zurückgewinnen und reist zu ihr nach Portugal. Zunächst sieht alles nach einem geglückten Neuanfang aus, doch Fabian hat sich nur scheinbar gewandelt.
Im Interview mit Deutschlandradio Kultur sagte Regisseur Jonas Rothlaender, mit "FADO" habe er vor allem die männlichen Gefühlsregungen betrachten wollen. Ihn habe interessiert, was passiert, wenn sich Eifersucht von einer kleinen Ahnung zu einer großen Wut entwickelt. Dabei seien die vielen Sexszenen wichtig gewesen.
"Denn die Beziehung findet auch eine Sprache im Sex. Vor allem wenn es dann um Fabians Vorstellungen geht von Doros Sex mit anderen Männern. Dann wird der Film auch pornographisch."
Neben Fabian und Doro spiele Portugal eine Hauptrolle in dem Film.
"Es ging mir und meinen Drehbuchautoren darum, die verwinkelten Gassen Lissabons zum Spiegel dieser verwinkelten Beziehung werden zu lassen. Das gilt auch für diese mythischen Szenen einer riesigen Welle, die sich der Stadt nähert."
Neue Chance für alte Liebe
"FADO" beginnt dramatisch: Der junge deutsche Chirurge Fabian (Golo Euler) behandelt eine Patientin, die genauso aussieht wie seine Ex-Freundin Doro (Luise Heyer). Sie stirbt bei der Operation. In ihrem Tod sieht Fabian ein Zeichen. Er entschließt sich die Beziehung zu seiner verflossenen Liebe wieder aufzunehmen und reist zu ihr nach Lissabon.
Doro ist vom plötzlichen Auftauchen ihres Ex-Freundes irritiert. Zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit. Fabian gibt sich Mühe und will ihr beweisen, dass er aus seinen Fehlern gelernt hat. Er nimmt sich eine Wohnung, besucht einen Sprachkurs und findet einen Job. Es scheint, als habe sich Fabian tatsächlich verändert, und Doro verliebt sich wieder in ihn. Doch schon nach der ersten gemeinsamen Nacht verfällt Fabian in alte Verhaltensmuster.
Große Entdeckung beim Max-Ophüls-Filmfestival 2016
Immer wieder träumt Fabian von einer großen, unheilbringenden Welle. Bilder der Zerstörung nehmen den Zustand der fragilen Beziehung vorneweg. Jonas Rothlaender operiert mit atmosphärisch dichten Bildern, zwei brillanten Darstellern und einem untrüglichen Gespür für die Macht des Schicksals. "FADO" war eine der großen Entdeckungen auf dem diesjährigen Filmfest.