Rostocker radeln für Dorf in Uganda
Als junger Tiermediziner kam Olaf Bellmann mit "Tierärzte ohne Grenzen" schon Anfang der 90er-Jahre nach Afrika und ist seitdem jedes Jahr dort. Schon lange überlegte der Rostocker Radsportfan, wie man beides zusammenbringen könnte - das Helfen und das Fahrradfahren.
Olaf Bellmann kam darauf, ein Radsportereignis zu organisieren: das Rennen Ostsee-Rad-Klassik um den Ostseepreis der Steher. Er wollte Profis und passionierte Radfahrer - mit und ohne Rennrad - zusammenbringen.
"Wir möchten was für den Radsport machen, möchten gern, daß die Jugend wieder Interesse am Radsport findet. Denn außer Fußball gibts ja im Moment nichts", sagt Bellmann. "Und Rostock hat eine Radrennbahn, die eigentlich für den Radsport sehr wichtig gewesen ist. Die Größen im deutschen Radsport, André Greipel, Stefan Nimke, selbst Jan Ulrich, die haben alle hier trainiert."
Im Jahr 2000 hat der promovierte Tiermediziner und Hobbysportler das erste Radrennen organisiert. Damals mit gerade einmal mit 100 Zuschauern. Seit fünf Jahren sammelt er die Startgelder der Rennen, um Jugendlichen in Afrika zu helfen.
Ihm sei dabei wichtig, zu zeigen, dass man etwas tun könne. "Wir sind derzeit viel zu sehr in der Diskussion gefangen, wie wir mit den Flüchtlingen hier umgehen, was wir mit denen machen und was das alles kostet. Was mir in der ganzen Diskussion viel zu wenig vorkommt ist der Gedanke, dass man eigentlich viel eher einsetzen muss", sagt Bellmann.
In diesem Jahr ist es nun soweit: In Masaka, einer kleinen Stadt in Uganda, wird eine Fahrradwerkstatt eröffnet. Dort bekommen Jugendliche eine Ausbildung zum Fahrradmonteur, um sich später einmal ihren Lebensunterhalt verdienen zu können. An Radrennen ist dort nicht zu denken, eher an ein Fahrrad, das nicht immer klappert.