Digitales Leben auf der Bühne
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Whatsapp, Snapchat, Facebook: Soziale Netzwerke sind Grundlage des Stücks "Fake On Me - Mein digitales Leben", das im Theater Oberhausen Premiere hat. Regisseur Yves Hinrichs hat im Vorfeld mit Jugendlichen gesprochen – und formuliert ihre Sehnsucht.
Das Theaterstück basiert auf Erfahrungen der Jugendlichen in sozialen Netzwerken, "die die Jugendlichen mittlerweile so alltäglich benutzen wie früh aufstehen, Zähne putzen, sich waschen", sagt Hinrichs. Auch das Mittel des Chats werde auf der Bühne benutzt.
In dem Stück geht es auch darum, wer wem etwas in den sozialen Netzwerken vortäuscht. "Man versucht, eine Identität von sich zu zeigen, die vielleicht mit dem Analogen gar nichts zu tun hat." Da liege auch eine Sehnsucht darin, möglichst perfekt zu erscheinen oder makellos. "Das sind ja gerade die Schnittstellen im digitalen, analogen Raum, wo man merkt: Da ist nicht alles so, wie es scheint."
Szenen der Verzweiflung
Es geht in dem Stück um die unterschiedlichsten Erfahrungen der Protagonisten in den sozialen Medien: Was passiert, wenn man aus einer Whatsapp-Gruppe entfernt wurde - oder nicht geliked wird?
In dem Stück gebe es auch Szenen der Verzweiflung. "Dieses Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Dieses Gefühl, plötzlich unerreichbar für jemanden zu sein, dass sich jemand einfach nicht mehr meldet, das kann auch wehtun."
Ob Smartphones bei den Proben auf der Bühne erlaubt waren? Man habe sie auch nicht wegdenken können, sagt Hinrichs. "Wir haben uns dann geeinigt, dass die Handys wenigstens auf der Bühne nicht sind."
(mhn)