Fankultur in Zeiten von Social Media

"YouTuber nehmen Schauspielern die Jobs weg"

Der Schauspieler und Moderator Jochen Schropp
"Die Karriere zum Teil hängt von den Klickzahlen ab", sagt Schauspieler und Moderator Jochen Schropp. © David Nescholta
Jochen Schropp im Gespräch mit Marietta Schwarz |
Früher trafen Fans ihr Objekt der Begierde auf dem roten Teppich oder zufällig auf der Straße. Heute kommunizieren Stars mit ihren Verehrern direkt auf Facebook. Auch, weil ihre Karriere davon abhängt.
Die Fankultur auf den sozialen Medien zu pflegen, gehöre mittlerweile einfach dazu, sagt der Schauspieler und Moderator Jochen Schropp. "Ich glaube schon, dass die Karriere zum Teil davon abhängt, weil man auch aufgrund seiner Klickzahlen besetzt wird."
"Ich kenne Schauspielerinnen und Schauspieler, die nur noch besetzt werden, weil sie 200.000 Fans oder so haben. YouTuber nehmen ja mittlerweile professionellen Schauspielern die Jobs weg oder fangen an zu singen."

Social Media Stars für Hauptrollen

Es gebe Filme und TV-Shows, die gezielt Social Media Stars für ihre Hauptrollen besetzen, um die Fans als Zuschauer zu gewinnen, erklärt Schropp. Dass das natürlich nicht immer funktioniere, sehe man an Beispielen wie "Let’s Dance", wo die "Lochis" (die 18-jährigen Social-Media-Twins Heiko Lochmann und Roman Lochmann) trotz 2,5 Millionen Followern auf ihrem YouTube-Kanal gerade rausgeflogen seien.
Schropp hat auf Facebook ungefähr 40.000 Fans, postet fast täglich und schreibt zwischen zehn und 100 Antworten auf Fankommentare am Tag. Sich dabei von Beratern coachen zu lassen, hält er für wenig erfolgsversprechend.

"Ich finde, man sollte sich in den sozialen Medien zeigen wie man ist."
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