"Fantastischer Spottsänger"
Der Punksänger Schorsch Kamerun hat den gestern verstorbenen Liedermacher Franz Josef Degenhardt für seine "wunderbare Nervhaltung" gewürdigt. Musikalisch habe es Degenhardt allerdings versäumt, auf der Höhe der Zeit zu bleiben.
Im Deutschlandradio Kultur sagte Kamerun, der "gewisse Hohn" und das "leichte Sägen" bei Degenhardt hätten auch ihn "mitgeprägt". Der "Goldene Zitronen"-Sänger bedauerte, dass es mit politischer Musik, jedenfalls "in der Vehemenz", seit Anfang der 90er Jahre nicht weitergegangen sei: Musikrichtungen wie Neo-Folk kämen "eben doch eher wie ein Style daher" und nicht wie ein politischer Anspruch. "Deswegen, glaube ich, fehlt jemand wie Degenhardt auch enorm", so Kamerun.
Allenfalls mit seiner Musik hat es Degenhardt dem "Goldene Zitronen"- Sänger zufolge versäumt, auf der Höhe der Zeit zu bleiben. "In der Form, da wurden die wenigsten Versuche unternommen, das upzudaten." Das sei jedoch einfach nötig. "Dass man da probiert, (…), ob es immer nur funktioniert, mit einer Klampfe auf die Bühne zu gehen und dazu so die Stimme einzusetzen. Ich glaube, da wäre mehr möglich gewesen." Jede Zeit habe eine funktionierende Form, und ein Künstler müsse sich da etwas Adäquates suchen. "Das geht nicht anders. Kunst muss auch irgendwie attraktiv sein, wenn sie was vermitteln will. Ansonsten: keine Chance!"
Für die Gegenwart wünscht sich der "Goldene Zitronen"-Sänger eine Musik zur Occupy-Bewegung: "Wir haben ja das Problem, dass wir in so einer verwalteten, erträglichen Zeit leben und man eigentlich trotzdem wahnsinnig genervt ist. Trotzdem würde ich mich natürlich freuen, wenn jetzt zum Beispiel zu so einer Occupy-Bewegung auch eine Form dazu kommt, die irgendwie Kunst macht und die meinetwegen auch Musik macht. Scheint irgendwie keine attraktive um die Ecke zu winken."
Allenfalls mit seiner Musik hat es Degenhardt dem "Goldene Zitronen"- Sänger zufolge versäumt, auf der Höhe der Zeit zu bleiben. "In der Form, da wurden die wenigsten Versuche unternommen, das upzudaten." Das sei jedoch einfach nötig. "Dass man da probiert, (…), ob es immer nur funktioniert, mit einer Klampfe auf die Bühne zu gehen und dazu so die Stimme einzusetzen. Ich glaube, da wäre mehr möglich gewesen." Jede Zeit habe eine funktionierende Form, und ein Künstler müsse sich da etwas Adäquates suchen. "Das geht nicht anders. Kunst muss auch irgendwie attraktiv sein, wenn sie was vermitteln will. Ansonsten: keine Chance!"
Für die Gegenwart wünscht sich der "Goldene Zitronen"-Sänger eine Musik zur Occupy-Bewegung: "Wir haben ja das Problem, dass wir in so einer verwalteten, erträglichen Zeit leben und man eigentlich trotzdem wahnsinnig genervt ist. Trotzdem würde ich mich natürlich freuen, wenn jetzt zum Beispiel zu so einer Occupy-Bewegung auch eine Form dazu kommt, die irgendwie Kunst macht und die meinetwegen auch Musik macht. Scheint irgendwie keine attraktive um die Ecke zu winken."