Düsteres Puppenspiel auf Netflix
07:17 Minuten
Jim Henson ist nicht nur der Erfinder der herzigen "Muppets", sondern produzierte 1982 auch den düsteren Fantasy-Puppenfilm "Der dunkle Kristall". Jetzt zeigt Netflix eine Prequel-Serie zum Kinofilm. Nur für Fans und äußerst brutal, meint unser Kritiker.
Jim Henson ist nicht nur selbst mit den "Muppets" unsterblich geworden, er hat auch einen Film über das Streben nach Unsterblichkeit gedreht – "Der dunkle Kristall" von 1982: äußerst liebevoll und aufwendig gestaltet, mit Puppen und Marionetten, echte Handarbeit. Es war Hensons Tochter Lisa, die sich immer gewünscht hat, dass diese düstere Fantasy-Geschichte fortgesetzt wird. Jetzt hat Netflix ein Prequel gleichen Titels veröffentlicht – wieder mit Puppen, und das im Zeitalter der Animation. Offenbar setzt der Streamingdienst damit auf den "Herr der Ringe"-"Der Hobbit"-"Game of Thrones"-Hype.
Erneut geht es um die brutalen Skekse, eine Art Greifvogelwesen, die das Reich Thra beherrschen und die elfenartigen Gelflinge vernichten wollen. Unser Kritiker Jörg Taszman hat die erste Staffel gesehen und sagt: Kann man sich anschauen, muss man aber nicht – und die Serie sei vermutlich vor allem für treue Fans des alten Films ein Muss. "Ultrabrutale Szenen" und "sehr poetische Momente" wechselten einander ab. Die Figuren findet Taszman teils ziemlich hässlich, aber: "Je länger man guckt, desto mehr gewöhnt man sich an sie."
Nichts für Kinder
Als Altersfreigabe gibt Neflix "ab 12" an. Doch Taszman meint: "Es ist wirklich nicht familientauglich. Kleine Kinder dürfen sich das nicht anschauen – die bekommen Albträume. Das ist ein Horrormärchen für Erwachsene."
Es gebe einige interessante, durchaus aktuelle Bezüge, etwa, dass die skrupellosen Skekse die Gelflinge für tödliche Experimente missbrauchten. "Aber ich weiß nicht, ob das auf Dauer funktioniert und ob Netflix damit wirklich einen Riesenhit landen wird."
(mkn)