Farid-du-Din-Attar

Reisen zum Vogel Simurgh

Zwei Gebirgslori in der Ausstellung "Gefiederte Exoten" in Erfurt
Charakterstarke Gebirgslori: In den "Vogelgesprächen" haben die Protagonisten menschliche Eigenschaften. © dpa / picture alliance / Martin Schutt
Von Margrit Klingler-Clavijo |
Die "Vogelgespräche" begründeten den literarischen Ruhm des persischen Dichters Farid-du-Din-Attar. Schon lange faszinieren seine Versepen aus dem 13. Jahrhundert die Schriftsteller: Goethe inspirierten sie im "West-östlichen Diwan" zu drei Liebesgedichten über den Wiedehopf. Gustave Flaubert erwähnt Attar in Erzählungen und Jorge Louis Borges schreibt in "Einhorn, Sphinx und Salamander", dem Buch der imaginären Wesen, über den Simurgh.
Die Islamwissenschaftlerin Annemarie Schimmel schrieb in der Einführung zu ihrer Übersetzung von Attars Werken:
"Attar hat mit großem dramatischen Talent die verschiedenen Menschentypen bildhaft in Form von allerlei Vögeln porträtiert – in ihren Entschuldigungen und Behauptungen repräsentieren sie Eigenschaften der Menschen: Stolz, Hochmut, Schwäche, Angst, Verhaftetsein in irdischen Freuden – jeder Leser kann sich selbst in irgendeiner Weise angesprochen fühlen. Das macht wohl auch den großen Reiz und die Anziehungskraft des Werkes aus."
Die in Paris lebende iranische Literaturwissenschaftlerin Leili Anvar setzt mit ihrer Neuübersetzung der "Vogelgespräche" ins Französische neue Akzente. Um die poetische Dimension des Versepos zu erhalten, überträgt sie das persische Reimschema in klassische Alexandriner.
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